Sendling-Westpark:Es kracht weiter

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Betonriegel: Das Geländer zwischen Fahrbahn und Hochpromenade raubt Autofahrern die Sicht. (Foto: Stefanie Preuin)

Unfallschwerpunkte an der Garmischer Straße sollen durch Tempo 30 entschärft werden

Von Berthold Neff, Sendling-Westpark

Vor dem Bau des Südwest-Tunnels, als sich die Autolawine des Mittleren Rings noch durch die Garmischer Straße quälte, hat es dort immer wieder gekracht. Da der Großteil des Verkehrs mittlerweile von der Oberfläche verschwunden ist und die Stadt durch den Bau einer Hochpromenade zwischen den beiden verbliebenen Fahrbahnen Platz für Fußgänger und Radler geschaffen hat, war anzunehmen, dass es hier nur noch selten zu Unfällen kommen wird. Nun stellt sich heraus: Das Gegenteil ist der Fall. Deshalb hat das Kreisverwaltungsreferat entschieden, bis auf Weiteres für die gesamte Garmischer Straße Tempo 30 anzuordnen.

Die massiven Betonelemente, mit denen die Hochpromenade entlang der Garmischer Straße von den Fahrbahnen abgegrenzt wird, rauben nämlich den Autofahrern vor allem an den Kreuzungen dermaßen die Sicht, dass es immer wieder zu Zusammenstößen kommt. Innerhalb von acht Monaten, von September 2017 bis Ende April 2018, registrierte die Polizei vier Unfälle beim Einbiegen aus der Garmischer Straße in die Hinterbärenbadstraße. Im Juni dieses Jahres hat es an dieser Stelle erneut gekracht, und zwar beim Wenden, als ein Autofahrer von der südlichen auf die nördliche Fahrtrichtung der Garmischer Straße wechseln wollte und dafür die Öffnung der Hochpromenade an dieser Kreuzung nutzen wollte.

Die städtische Unfallkommission, bei der Experten der Verwaltung sowie der Polizei zusammenarbeiten, um die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen, inspizierte die Lage bereits im Frühjahr bei einem Ortstermin und entschied, Tempo 30 anzuordnen. Dadurch werden zwar die Sichtbeziehungen an den neuralgischen Kreuzungen der Garmischer Straße, auch zur Treffauer und zur Ehrwalder Straße, nicht verbessert. Aber bis es das Baureferat schafft, das Geländer anders zu gestalten, könne die geringere Geschwindigkeit die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erhöhen. Die Unfallkommission empfahl dem Baureferat, "dringend Maßnahmen am gesamten Geländer zur Verbesserung der Sichtfelder umzusetzen".

Am Dienstagabend berichtete ein Bürger, der dort oft mit dem Radl unterwegs ist, in der Sitzung des Bezirksausschusses Sendling-Westpark über die Probleme an diesen neuralgischen Stellen, die sich noch verschärfen würden, wenn die neu gepflanzten Hecken die Sicht zusätzlich versperrten. Der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD) berichtete, dass die Tempo-30-Schilder bereits stehen. Außerdem habe man damit begonnen, das Geländer an der Hinterbärenbadstraße abzubauen. Im Übrigen, so stellte sich heraus, fänden es die BA-Mitglieder gar nicht so schlecht, wenn es auch nach dem Umbau bei Tempo 30 bliebe.

© SZ vom 02.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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