Sendling/Obersendling:Erstmals Kino im Festzelt

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45 Spielorte und 34 Führungen an sieben Tagen: Das Programm der Stadtteilwoche quillt förmlich über, und alle machen mit

Von Birgit Lotze, Sendling/Obersendling

Nach vier Jahren Pause findet von Donnerstag, 27. Juni, bis Mittwoch, 3. Juli, erneut eine Stadtteilwoche in Sendling statt - und das Programm quillt über, so viele Kulturschaffende und ehrenamtlich Engagierte haben sich gemeldet. Es gibt 45 Spielorte, dazu 34 Führungen zu verborgenen Orten oder in den frühen Morgenstunden auch durch den Großmarkt. Sylvia Ottes, Veranstaltungsleiterin im Kulturreferat, schwärmt von der großzügigen Fläche. Die bietet der Neuhofener Park, der als Festplatz wieder im Zentrum der Veranstaltung steht. Neu ist - und einzigartig in der Stadt - ein Kino-filmzelt, in dem der Doku-Filmer Reinhold Rühl nachmittags und abends Programm anbietet - viele eigene Produktionen, Vieles in Sendling gedreht. Auch der Verein Kunst in Sendling präsentiert sich in einem eigenen Zelt. Dort finden unter dem Motto "Let's talk about art, baby!" mehrmals täglich Künstlergespräche statt. Auch dies ist eine neue Form der Präsentation bei Stadtteilwochen in München.

Große Ateliers machen mit - erstmals die Bergschmiede (Pfeuferstraße 38) und die Otto-Steidle-Ateliers, neun geförderte Künstlerateliers unter der Ganghoferbrücke, die vielversprechenden Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen Raum zur Entfaltung bieten (Ganghoferstraße 55). In der "Platform" an der Kistlerhofstraße 70 hat man sogar die Chance, mit Materialien, Maltechniken und diversen Malgründen selbst zu experimentieren. Neu dabei ist auch Stattpark Olga, den man in der Fahrradwerkstatt, im Café oder für ein Konzert besuchen kann. Am Sonntagnachmittag öffnen die Bewohner die Wagentüren - für alle, die immer schon mal wissen wollten, wie es sich auf einem Wagenplatz so lebt. Stattpark Olga findet man zurzeit am Gottfried-Böhm-Ring 4.

Wer speziell am Viertel interessiert ist, sollte die Buchvorstellung des Stadtviertelbuches für Sendling von Franz Schiermeier am Freitag im Café Schuntner (Plinganserstraße 10) um 18 Uhr nicht verpassen. Einen ungewöhnlichen Blick auf den bekanntesten, aber auch verkehrsumtosten Platz des Viertels werfen kann man bei der Harras-Illumination. Sie bringt am Freitagabend von 21 bis 1 Uhr die Häuserfassaden zum Leuchten. Getränke sollte man selbst mitbringen. Am Sonntag wird der Sendlinger Kulturgeschichtspfad eröffnet, er wird um 13 Uhr im Gastrozelt auf dem Festplatz vorgestellt.

Für Kinder gibt es ein fast durchgehendes Programm. Abgesehen von den Aktionen im Kinderzelt und auf dem Festplatz im Neuhofener Park, wo wochentags von 16.30 bis 19 Uhr und am Wochenende von 13 bis 18 Uhr gebaut, gebastelt und gespielt wird, gibt es zahlreiche Aufführungen und Aktionen - das Mitspieltheater im Stemmerhof, Marionettentheater, Zirkus. Der Flößer-Kulturverein, der ebenfalls mit einem Ausstellungszelt auf dem Festplatz vertreten ist, baut mit Kindern Flöße. Die Bezirkssportanlage an der Thalkirchner Straße 209 bietet am Wochenende (10 bis 16 Uhr) einen Sportpark, mit Fußball-Torwand, Tischtennis-Roboter und vielem mehr. Und das Valley-Spiel- und Bildungszentrum an der Danklstraße 34 feiert am Freitag von 12 bis 20 Uhr sein Sommerfest.

Natürlich gibt es auch die großen Veranstaltungen in den Zelten. Auch dort ist der Eintritt frei. Die Wellküren eröffnen am Donnerstag mit dem Kabarett "Abendlandler" um 19.30 Uhr die Stadtteilwoche im Zirkuszelt. Am Freitag gibt es dort das Live-Hörspiel "Tannöd" mit Johanna Bittenbinder und Heinz-Josef Braun mit Musikern aus Passau. Am Samstag treten "Die drei Haxn" auf, einer davon ist Michael Well, ehemals Biermösl Blosn, und fordern "Mehr Fleisch", allerdings auch für Vegetarier geeignet. Adriano-Celentano- und Eros-Ramazotti-Fans gefällt es voraussichtlich besonders beim Italo-Pop-Musical "Italia con Amore" am Sonntag, ebenfalls 19.30 Uhr im Zirkuszelt. Am Montag gibt es Zauberkunst und Comedy mit Junge Junge, am Dienstag Kabarett mit Martin Frank und Franziska Wanninger. Bei allen Veranstaltungen gilt: Es werden keine Einlasskarten ausgegeben und keine Reservierungen entgegengenommen. Am Festplatz, der im Park auf der Seite der Plinganserstraße auf Höhe der Zechstraße zu finden ist, sind keine Parkplätze vorhanden. Der Bus 134 hält dort (Haltestelle Neuhofen), und der S-Bahnhof Mittersendling (S 7 und S 20) ist nur wenige Blöcke entfernt.

© SZ vom 25.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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