Sendling:Den Stau entschärfen

Lesezeit: 2 min

Ständig Stau am Harras: Das will der Stadtrat nun mit einigen Umbauten ändern. (Foto: Florian Peljak)

Die Plinganserstraße bekommt eine weitere Fahrspur, so fädeln auch Busse besser ein

Von Sebastian Krass, Sendling

Wer zu Hauptverkehrszeiten mit dem Auto am Harras unterwegs ist, steht oft im Stau. Nun will die Stadt das Problem entschärfen: Die Plinganserstraße bekommt eine zusätzliche Fahrspur stadtauswärts in Richtung Süden, das soll auch dem Fortkommen der Linienbusse bei der Ausfahrt aus der Haltestelle in diese Richtung dienen. Diese Variante hat der Planungsausschuss des Stadtrats mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken beschlossen. Zudem stimmten diese Stadträte für einen Änderungsantrag der SPD, demzufolge die drei 3,25 Meter breit geplanten Autospuren und ein 0,75 Meter breiter Sicherheitsstreifen jeweils um 25 Zentimeter reduziert werden, um einen Meter Platz für Fußgänger und Radler zu gewinnen. Zudem soll die Busspur so umgebaut werden, dass Pkw-Fahrer sie nicht mehr nutzen können, um sich zum Linksabbiegen einzufädeln. Die Stadträte von CSU, FDP und Bayernpartei stimmten dagegen. Es zeigte sich also wieder einmal, dass das Stadtratsbündnis von SPD und CSU in Verkehrsfragen zusehends in unterschiedliche Richtungen steuert.

"Wir wollen die Verkehrssituation am Harras dringend verbessern", sagte Jens Röver, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD. "Wichtig war uns dabei: Vorrang für den ÖPNV sowie für Fuß- und Radverkehr." Er betonte zudem, dass auch der zuständige Bezirksausschuss "mit einem klaren Votum" die nun beschlossene Variante befürwortet habe.

Die Neuplanung der Plinganserstraße hat den Planungsausschuss über Monate beschäftigt. Nachdem das Referat drei Umbauvarianten untersucht hatte, beantragte Manuela Ohlhausen von der CSU, eine vierte zu prüfen: Demnach hätte es künftig vier Spuren für Autos gegeben, und alle Parkplätze wären erhalten geblieben. Das aber verwarf das Referat, weil dann die Busspur hätte wegfallen müssen. Dem fügte Ohlhausen sich in der Ausschusssitzung, plädiert dann aber für eine Umbauvariante mit zwei Fahrspuren statt einer stadteinwärts. Grundlage ihrer Überlegungen war, dass es sich hier um eine Hauptverkehrsstraße handele, "und der Autoverkehr ist nun einmal da, auch in 20 Jahren noch, und er wird zunehmen". Herbert Danner (Grüne) hielt dem entgegen: "Man muss bei jeder baulichen Maßnahme prüfen, ob sie zur Verkehrswende beiträgt." Und das sah auch er am ehesten bei der letztlich beschlossenen Variante als gegeben an. Dadurch bleiben auch zwölf Parkplätze an der Westseite der Plinganserstraße erhalten, "die dem in der Nähe entstehenden neuen Wohngebiet zugutekommen", wie die Stadt erklärt. Danners Fraktionskollege Paul Bickelbacher ergänzte, dort könnte man auch Bäume pflanzen.

Nach dem Beschluss im Ausschuss und der zu erwartenden Bestätigung in der Vollversammlung ist es am Baureferat, die Umsetzung zu planen.

© SZ vom 29.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: