Schwabing:Wunsch nach mehr Attraktivität

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Lokalpolitiker fordern Lösungen für die Parkstadt Schwabing

Gute Nachbarschaft zwischen den Bewohnern und Pendlern in der südlichen Parkstadt Schwabing entsteht nicht nur am Reißbrett. Und so ließe sich die "Aufenthaltsqualität" zwischen den Büro-, Hotel- und Wohnblöcken deutlich steigern. Potenzial sieht der Schwabinger Bezirksausschuss (BA) vor allem an der Kreuzung Anni-Albers-/Lyonel-Feininger-Straße. Wie ein überdimensionales, kahles Trottoir erstreckt sich zwischen dem "Motel One" im Nordosten und dem südlichen Gebäude eine gut 2000 Quadratmeter große Pflasterfläche. Falls sich nichts ändert, könnte dort der Blick auf den Ampel-Rückstau künftig noch zu den größeren Attraktionen zählen: Der von den Parkstadt-Planern antizipierte Hauptverkehrsstrom in Richtung Walter-Gropius-Straße knickt hier im rechten Winkel ab.

Eleganteren und ruhigen Verkehrsfluss längs eines belebten Platzes verspräche dagegen aus BA-Sicht die südliche Verschwenkung der Hauptfahrbahn mitsamt einer gepflasterten, verkehrsberuhigten Zone als Verbindung zur nördlichen Lyonel-Feininger-Straße. Der BA hatte ein entsprechendes Konzept fraktionsübergreifend gefordert und in den Grundzügen von Verkehrsplaner Andreas Hautum ausarbeiten lassen. Der Platz würde damit aus dem Schatten des südlichen Gebäudes herausrücken, wobei Bäume und ein Brunnen an Sommertagen Abkühlung bieten könnten. Die Wahlmöglichkeit zwischen Sonne und Schatten ist für Hautum der Schlüssel zu einem einladenden Platz. Das Hotel bleibt mit entsprechenden Abstellflächen für Busse und Taxis direkt anfahrbar. Ein Teil der Taxistände könnte aber auch ans Südende des Platzes verlegt werden.

Unterschiedliche Varianten legte der Planer auch für die Einbettung der Hauptfahrbahn vor. Der weitestgehende Vorschlag sieht statt einer Straßenfurt eine höhengleiche Trasse über die Pflasterfläche vor. Solche von Vorfahrtsschildern freien Gemeinschaftsflächen ("shared space") wurden zunächst in den Niederlanden und Großbritannien erprobt, haben sich aber laut Hautum inzwischen auch hierzulande bewährt, etwa in Karlsfeld oder Johanneskirchen. Nachdem sich auch ein Vertreter der Polizei von der "harmonischen" Lösung angetan gezeigt hatte, beschloss der BA einstimmig, beim Planungsreferat die Aufnahme des Konzepts in den Wohn-Bebauungsplan für die nordwestlich der Kreuzung gelegenen Parzellen zu beantragen. Der Investor Argenta soll sich dabei an den Umbaukosten beteiligen.

© SZ vom 18.08.2016 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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