Schwabing:Streit ums Parkwapperl

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Einführung in der Siedlung am Ackermannbogen ist umstritten

Von Ellen Draxel, Schwabing

Nicht alle Bewohner der Siedlung am Ackermannbogen wollen, dass in ihrem Quartier das Parkraummanagement eingeführt wird. Der Westschwabinger Bezirksausschuss hat zwei Schreiben von Bürgern erhalten, die sich gegen die Einführung einer Lizenzzone in ihrem Viertel aussprechen. Sie haben auch mehrere Gründe für ihre ablehnende Position angeführt. Zum einen, so die Argumentation, würde ihnen damit die Gelegenheit genommen, das Fahrzeug auch mal kostenlos auf der Straße vor der Tür abzustellen, etwa wenn die Tiefgarage gereinigt wird. Zum anderen, weil möglicherweise gar nicht alle von ihnen ein Wapperl bekämen. Bereits ausgebaute VW-Busse beispielsweise, argumentiert ein Quartiersbewohner, müssten meist als Wohnmobil zugelassen werden. Für Wohnmobile aber gebe es in der Regel keine Lizenz - und in die Tiefgaragen passten die Fahrzeuge wegen ihrer Höhe auch oft nicht, so dass man sich dann anderweitig nach einem Stellplatz umsehen müsste. Anstatt die Anwohner "mit der Keule Parklizenzierung mit zweifelhafter Wirkung zu unnötigen Kosten zu zwingen", sollten die Kosten für Verkehrskontrollen besser dem Tollwood-Betreiber in Rechnung gestellt werden.

Neu ist die Diskussion um freien Parkraum am Ackermannbogen nicht, sie wird geführt, seit das Neubaugebiet existiert. Anfangs beschränkten sich die Klagen der Anlieger auf Festivalzeiten oder Phasen mit Konzerten im benachbarten Olympiapark. Inzwischen aber beschweren sich viele Bewohner auch darüber, dass ihre Besucherstellplätze von Leuten belegt werden, die sich die Parkkosten in den umliegenden Lizenzzonen sparen wollen. Das Parkraummanagement im Quartier einzuführen, war daher von zahlreichen Anliegern und dem Stadtteilgremium immer wieder gefordert worden.

Das Planungsreferat hat nun, da die Siedlung fertiggestellt ist, reagiert und angekündigt, dass die bereits bestehende Wapperlzone "Winzererstraße" um das Neubauquartier nach Westen erweitert und entsprechend arrondiert werden soll. Noch aber gibt es zahlreiche offene Fragen, die noch zu klären sind, bevor der Stadtrat einen Beschluss fasst. Einen konkreten Termin für die Einführung des Parkraummanagements kann die Behörde deshalb bislang nicht nennen. Sobald er aber feststeht, wünschen sich die Lokalpolitiker eine Informationsveranstaltung für die Bürger.

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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