Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) macht der Bahn Konkurrenz: Vor allem an U- und Trambahnstationen will das Unternehmen von Mitte 2015 an ein groß angelegtes Fahrradverleih- System aufziehen. Geplant sind zunächst rund 125 feste Stationen mit 1200 Mieträdern, es wird aber auch Standorte in Stadtteilzentren und an touristischen Zielen geben. In Sendling und Neuhausen-Nymphenburg sollen zusätzliche Verleihzentren in Wohnquartieren eingerichtet werden, um die Wirkung eines dichteren Stationsnetzes auf den Verkehr zu erproben.
Im westlichen Schwabing sind Depots am Scheidplatz, am Petuelring, am Nordbad, an der Ecke Infanterie-/Schwere-Reiter-Straße, am Hohenzollernplatz, am Bonner Platz und an der Kreuzung Ackermann-/Schleißheimer Straße vorgesehen. Wird das Angebot genutzt, könnten in einer zweiten Phase weitere Standorte hinzukommen, etwa am Kurfürstenplatz.
Voraussetzung für die Miete von MVG- Rädern ist eine einmalige Kundenregistrierung. Die Fahrradmiete erfolgt anschließend via App, Internet und Telefon; abgerechnet werden soll nach Minuten; eine Minute soll weniger als zehn Cent kosten. Für Vielfahrer ist ein günstiges Jahresabo geplant, Preisvorteile in Kombination mit anderen Mobilitätsangeboten, für Studierende sowie für MVG-Abokunden sind ebenfalls in Vorbereitung.
Die Stadt finanziert das Angebot mit, Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte schon als Wirtschaftsreferent einen Ausbaus des Radverkehrs in München forciert. Auch die Grünen und Umweltgruppen wie Green City fordern seit längerem ein von der Stadt oder der MVG betriebenes Radverleih-System, um das Bus-und-Bahn-Angebot mit dem Radverkehr besser zu verzahnen.