Schwabing:Rasches Wachstum

Lesezeit: 1 min

Lernen in eigens geschaffenen Räumlichkeiten: Die Parzivâlschule bekommt jetzt noch einen Erweiterungsbau. (Foto: Catherina Hess)

Schneller als ursprünglich geplant ist der Rohbau für das zweite Haus der Parzivâlschule am Ackermannbogen fertig geworden. Der neue Komplex bietet weitere Fachräume und Platz für den Sport

Von Ellen Draxel, Schwabing

Der Rohbau steht. Zu sehen ist bis jetzt nichts als der nackte Stahlbeton samt Fenstern, aber dank des milden Herbstes hat es gerade mal ein halbes Jahr gedauert, die Fassade für das zweite Haus der Parzivâlschule hochzuziehen. "Schneller als ursprünglich geplant", sagt Andreas Lochinger. Loichinger ist Geschäftsführer des Vereins für heilende Erziehung. Am Ackermannbogen betreibt der Verein eine Schule zur Lernförderung sowie eine Heilpädagogische Tagesstätte, beides auf Grundlage der Waldorfpädagogik. Eine Kombination, die in Bayern einzigartig ist.

Seit drei Jahren besuchen jährlich etwa 130 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren die private Schule in dem Neubauquartier. Die Parzivâlschule versteht sich als Bindeglied zwischen Schulen für geistig behinderte Kinder und den Regelschulen. Wer hier unterrichtet wird, muss sich keinem Klassenziel unterordnen, der Lehrplan hat sekundäre Bedeutung. Umso wichtiger sind die Räumlichkeiten. Sie spiegeln die anthroposophische Weltanschauung wider. Doch architektonische Besonderheiten sind kostspielig, und zwei Schulhäuser plus Tagesstätte für insgesamt zwölf Millionen Euro auf einmal zu errichten, hätte vor drei Jahren den finanziellen Spielraum des Vereins gesprengt. Weshalb das zweite Schulgebäude von Anfang in einem zweiten Bauabschnitt realisiert werden sollte.

Im derzeit genutzten Schulhaus befinden sich die Klassenzimmer, eine Aula und auch der für eine Waldorfschule essenzielle Eurythmie-Raum. Das neue, zweite Gebäude, das noch Rohbau ist, wird zusätzliche Fachräume bieten - und Platz für Sport. Momentan wird mangels fehlender Räume noch in der Turnhalle der Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße und auf einem Gelände in Freimann gesportelt. Bis August sollen eine große Turnhalle, ein Werkraum, ein Informatikraum und Zimmer für die Ganztagsschule inklusive Speisesaal und Bibliothek entstehen. Auch ein Raum für Naturwissenschaften, ein Musikzimmer mit Instrumenten und ein Bereich, in dem sich Schülerfirmen organisieren können, sind vorgesehen.

Klappt alles wie geplant, können die Schüler mit Beginn des Schuljahres 2016/17 ihr dann komplettes Schul-Zuhause sukzessive erobern. Der neue Bau wird in roter Farbe erstrahlen. Sobald die Inneneinrichtung da ist, werden auch die Fachräume nutzbar sein.

Eltern von künftigen Erstklässlern und Quereinsteiger haben am Montag, 25. Januar, ab 19.30 Uhr im Rahmen eines Infoabends an der Ackermannstraße 83 die Gelegenheit, das pädagogische Konzept und die Räumlichkeiten der Schule näher kennenzulernen.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: