Schwabing:Neue Qualität im Quartier

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Lokalpolitiker billigen Entwurf für einen neuen Wohn- und Einkaufsblock am Elisabethplatz. Auch die Pläne für die Modernisierung des Elisabethmarkts finden Zustimmung

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Pläne für die Neubebauung des ehemaligen Stadtwerke-Areals am Elisabethplatz werden festgezurrt. Ein Wohn- und Einkaufsblock mit viel Grün und rund 200 Wohnungen will die Stadtsparkasse von 2018 an zwischen Nordend- und Arcisstraße sowie dem Elisabethmarkt entstehen lassen. Im vergangenen Herbst erwarb die Bank dafür das Gelände von den Stadtwerken. Das Planungsreferat hat nun eine Teiländerung des Bebauungsplans ausgearbeitet, der Grundlagen festlegt und Basis für den Realisierungswettbewerb sein soll.

Laut Entwurf kann entlang der Nordendstraße ein fünfstöckiges Gebäude mit einer Wandhöhe von maximal 15,50 Metern plus Dachgeschoss oder zurückgesetztem Terrassengeschoss errichtet werden. Dort sollen nach Informationen des Westschwabinger Bezirksausschusses etwa 120 Appartements für Studenten entstehen. Auch der Baukörper zum Elisabethplatz darf fünf Stockwerke haben und ein "eindeutig zurückgesetztes" sechstes Geschoss Richtung Nordend- und Arcisstraße. Denkbar ist hier aber noch ein weiteres, siebtes Stockwerk - in minimierter Form. Die Miete für diese Wohnungen, fordern die Lokalpolitiker, müsse sich strikt am Mietspiegel orientieren. Dies hatte die Stadtsparkasse mündlich zwar bereits zugesichert, die Formulierung findet sich aber nicht in dem Entwurfspapier, das den Bürgervertretern jetzt zur Anhörung vorgelegt wurde. Den Erdgeschoss-Bereich der Wohnhäuser sollen Läden und Gastronomie beleben.

Der Wintergarten auf dem Elisabethmarkt ist sehr beliebt. (Foto: Rumpf)

Den Innenhof des neuen Quartiers, auch das regelt der Bebauungsplan, wird eine Kindertagesstätte mit jeweils drei Kindergarten- und drei Krippen-Gruppen dominieren, die nicht nur künftigen Bewohnern offen steht, sondern ebenso Mädchen und Jungen aus der Umgebung. Schwabing-West ist mit Kinderbetreuungsplätzen stark unterversorgt, das Kinderhaus wird dringend benötigt. Über der zweistöckigen Kindertageseinrichtung ist noch der Bau zweier weiterer Geschosse und eines Terrassengeschosses für Wohnungen möglich. Laut Bezirksausschuss sollen dort München-Modell-Wohnungen realisiert werden.

Das Areal an der Grenze zum Elisabethmarkt kann dank des in die Jahre gekommenen alten Umspannwerks, das abgerissen und ersetzt werden muss, bebaut werden. Denn das neue Werk ist sehr viel kleiner und kompakter: Ihm reicht ein Fünftel der bisherigen Fläche, um die Schwabinger mit Elektrizität zu versorgen. Mitte 2017 soll es in Betrieb gehen.

Der Bebauungsplan, dem die Stadtteilpolitiker jetzt zugestimmt haben, umfasst auch die geplante Modernisierung des Elisabethmarkts. Das von den Markthallen entwickelte Konzept sieht vor, das Lager- und Müllgebäude sowie den Verkaufsstand "Nordseehalle" zu beseitigen, da beide im Bereich der künftigen Feuerwehrzufahrt liegen. Die Nordseehalle wird aber laut Papier "wieder einen Verkaufsstand bekommen". Und die wegfallenden 16 Stellplätze für Lieferfahrzeuge sollen in einer Tiefgarage untergebracht werden.

"Die Qualität des Markts", so steht es in den Planungszielen, dürfe beim Bereitstellen von Ersatzflächen während der Umbauarbeiten "nicht leiden". Vielmehr müssten "Synergien den Fortbestand des Markts langfristig sichern". Angestrebt wird außerdem die von den Lokalpolitikern seit Jahren geforderte "Unterbringung von etwa 50 zusätzlichen Anwohnerstellplätzen". Die Stellungnahme der Lokalpolitiker ist nicht das letzte Wort, das fällt in Kürze im Stadtrat.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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