Schwabing:Musik aus fünf Jahrhunderten

Konzert in der Kreuzkirche zum Reformationsjubiläum

Martin Luther hat den Begriff der Freiheit ins Zentrum seiner Gedankenwelt gestellt - wenngleich seine Definition von Freiheit in der heutigen Zeit durchaus widersprüchlich klingen mag. Für Luther bedeutete Freiheit, sich als von Gott angenommener Christenmensch nicht mehr um den eigenen Lebenssinn kümmern zu müssen, sondern offen für die Sorgen und Nöte der Anderen sein zu können. Musik wiederum war für den Reformator eine Gottesgabe, die "den Teufel vertreibt und die Leute fröhlich macht".

Mit einem Festkonzert anlässlich des Reformationsjubiläums verwebt die Evangelische Kreuzkirche beide Aspekte. Am Samstag, 14. Oktober, erklingt unter dem Titel "Freiheit" um 19 Uhr an der Hiltenspergerstraße 55 Musik aus fünf Jahrhunderten: Martin Luthers Nachdichtung des gregorianischen Chorals "Media vita in morte sumus" tritt in musikalischen Dialog mit zwei bedeutenden Choral-Kantaten von Johann Sebastian Bach und der aktuellen Komposition "Flammenzeichen" der Südkoreanerin Younghi Pagh-Paans. Die seit vielen Jahren in Deutschland lebende Komponistin setzt mit ihrem Werk der studentischen Widerstandsbewegung "Weiße Rose" ein Denkmal.

Intoniert werden die vielschichtigen Interpretationen des Freiheitsgedankens von Vokalsolisten und vom Ensemble "Svapinga Consort" unter der Leitung von Robert Selinger. Mit historischen Instrumenten machen die aus der ganzen Welt stammenden Musiker Epochen aus der Zeit des Barock bis heute akustisch erlebbar. Karten zu dem Konzert gibt es je nach Kategorie für 15 oder 20 Euro im Pfarrbüro und an der Abendkasse sowie mit Zusatzgebühr bei München-Ticket, Schüler und Studenten zahlen zehn Euro.

© SZ vom 10.10.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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