Schwabing/Milbertshofen:Ausgebremst beim Parkwapperl

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Anwohner des Ackermannbogens fühlen sich schlecht informiert

Das Neubauquartier am Ackermannbogen wird Parklizenzgebiet. Am 6. November soll die Siedlung in die Wapperlzone "Winzererstraße" integriert werden, die Anwohner fanden bereits einen entsprechenden Flyer in ihren Briefkästen. Mit den Informationen des Faltblattes, das die verschiedenen Parkregelungen aufführt, tun sich jedoch viele Anlieger schwer. Sie kritisieren insbesondere, dass Straßen nicht korrekt oder gar nicht gekennzeichnet wurden. So fehlt etwa die Bezeichnung der Georg-Birk-Straße auf dem schematisch skizzierten Plan, und auch die Elisabeth-Kohn-Straße und der Centa-Herker-Bogen sind nur in Teilstücken als solche markiert. Außerdem, monieren die Anwohner, gebe es zu viele unterschiedliche Lizenzbereiche.

"Der ganze Plan ist wohl schlampig entworfen worden", meint die Vorsitzende des Westschwabinger Bezirksausschusses, Gesa Tiedemann (Grüne). "Gescheiter wäre es gewesen, einen Ausschnitt aus einem offiziellen Stadtplan zu nehmen und dann entsprechend die Lizenzbereiche einzutragen." Die Lokalpolitiker fordern eine Überarbeitung des Flyers von der Verwaltung.

Zuschriften und Beschwerden gab es auch im benachbarten Milbertshofen. Bewohner und Kleingärtner an der Ackermannstraße hatten sich beschwert, im ursprünglichen Umgriff des Parklizenzgebiets "Winzererstraße" nicht inbegriffen zu sein. Deswegen schlägt das Kreisverwaltungsreferat nun vor, auch die Nordseite der Ackermannstraße dem Lizenzgebiet zuzuschlagen. Vom Spiridon-Louis-Ring bis zur Höhe der Deidesheimer Straße soll ein Mischparkgebiet mit Parkscheibe bis zu vier Stunden angeordnet werden. Mit einem Ausweis "Winzererstraße" ist uneingeschränktes Parken möglich.

Bei dem Flyer, heißt es indessen aus dem Planungsreferat, handle es sich lediglich um eine "Erstinformation". Der Verwaltung sei es darum gegangen, die Anwohner möglichst frühzeitig zu informieren. "Die Änderungen, die sich im weiteren Verlauf nach Erteilung des Druckauftrages ergeben haben, konnten noch nicht abgebildet werden", erklärt Sprecher Ingo Trömer. Auch jetzt seien noch weitere Optimierungen möglich. Der aktuelle Stand ist im Internet unter der Adresse www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwaltungsreferat/Verkehr/Parkraummanagement/Schwabing nachzulesen.

Dass der Ackermannbogen Parkraummanagement-Gebiet wird, galt wegen der zahlreichen Tiefgaragen im Viertel lange Zeit als nicht realisierbar. Doch im Quartier gelten andere Regeln als in anderen Neubausiedlungen. Einerseits wegen der Nähe zum Olympiapark: Wenn dort das Tollwood-Festival, Konzerte oder andere Großevents stattfanden, versank die Gegend regelmäßig im Verkehrschaos. Trotz Schildern wie "Anlieger frei" an den Zufahrtsstraßen, Polizeikontrollen und Abschleppaufträgen. Die Straßen waren dann verstopft, Rangiermanöver und Hupkonzerte nervten die Anwohner. Aber auch sonst fanden sie nur noch selten einen Parkplatz. Denn viele Bewohner der umliegenden Lizenzbereiche wichen auf der Stellplatzsuche zunehmend in das Neubauviertel mit seinem unbeschränkten Parkangebot aus.

© SZ vom 13.10.2020 / eda, kors - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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