Schwabing:Lokalpolitiker befürchten Kahlschlag

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Pläne für eine neue Zufahrt zur Kinderklinik und zum Notfall-Zentrum am Schwabinger Krankenhaus stoßen auf Ablehnung

Von Ellen Draxel, Schwabing

So, wie es ist, soll es bleiben. Besucher des geplanten Neubaus der Kinderklinik und des Notfall-Zentrums für Erwachsene am Schwabinger Krankenhaus sollen von 2020 an, wenn der neu errichtete Klinikkomplex voraussichtlich seinen Betrieb aufnehmen kann, als Zufahrt eine Straße nehmen, die bereits existiert. Keine andere, die erst noch angelegt werden müsste. Das fordert der Westschwabinger Bezirksausschusses.

Der Entwurf für den neu zu bauenden Trakt im Osten des Klinikgeländes war im Dezember Thema in der Stadtgestaltungskommission. Die Experten lehnten das Konzept einhellig ab, es muss nun überarbeitet werden. Gerügt wurde in diesem Zusammenhang auch die in den Plänen U-förmig gestaltete Besucherzufahrt zur neuen Kinderklinik: Sie wirke wie die Vorfahrt zu einem Schloss oder zu einer herrschaftlichen Villa - das sei unangemessen. Situiert ist die Zufahrt in den Plänen östlich des Haupteingangs, vor Haus 24. Gegen die Lage an sich hätten die Lokalpolitiker nichts. Was sie stört, ist der Kahlschlag, der dieser neuen Wegeführung zugrunde läge. Nicht nur, dass man beim Anlegen der zweispurig vorgesehenen Zufahrt die denkmalgeschützte Mauer rund um das Klinikum an zwei Stellen entlang der Parzivalstraße durchbrechen müsste. Die vorgestellte Auffahrt würde außerdem noch "das Grün hinter der Mauer größtenteils zerstören". Denn der Grünbereich liegt eineinhalb Meter tiefer als Haus 24 und Parzivalstraße. Er müsste aufgeschüttet werden, die Bepflanzung weichen. Die Anlage des Schwabinger Krankenhauses aber lebe von den Bäumen und dem Grün, argumentierten die Bürgervertreter.

Die Lösung, die die Stadtteilpolitiker vorschlagen, ist wesentlich simpler: Die Zufahrt zur Kinderklinik und zum künftigen Notfall-Zentrum soll wie bisher über die bereits bestehende Straße westlich von Haus 23 erfolgen. "Da ist ausreichend Platz vorhanden, man müsste den neuen Komplex künftig eben nur von der Seite und nicht von vorne betreten."

In der Hoffnung, dass ihre Variante Gehör findet, bitten die Westschwabinger im Zuge der Herstellung dieser Zufahrt auch gleich um die Restaurierung eines Teils der denkmalgeschützten Mauer. An dieser Ecke besteht sie derzeit noch als Betonwand.

© SZ vom 19.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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