Schwabing:Herzensangelegenheit

Die Schwabinger fürchten um das Flair des Elisabethmarktes

Von Ellen Draxel, Schwabing

Beim Stichwort Elisabethmarkt schrillten bei vielen Schwabingern lange Zeit die Alarmglocken. Kaum ein Thema hat in den vergangenen Jahren die Gemüter der Bürger so sehr erhitzt wie der Plan vom Abriss und Neubau des Marktes. Die Schwabinger sorgen sich um die Atmosphäre ihres geliebten Platzes, auch wenn Kommunalreferent Axel Markwardt wiederholt versichert hat, man werde "alles daran setzen, den traditionellen Charme und das Flair des Elisabethmarktes beizubehalten".

Münchens vier Lebensmittelmärkte müssen wegen eklatanter Mängel bei Hygiene und Brandschutz dringend saniert werden - und die Optimierungen brauchen Platz. Dass die Stadtsparkasse direkt angrenzend an den Markt zwischen Nordend- und Arcisstraße einen zweiteiligen Komplex samt 170 Wohnungen, Büros, Läden und einem Kinderhaus bauen will, empfindet der Werkleiter der Münchner Markthallen daher als "Geschenk des Himmels". Denn nicht nur Lagerräume, auch die 18 vorgeschriebenen Parkplätze, die derzeit den Südteil des Elisabethmarktes prägen, können künftig in einer Tiefgarage verschwinden. Die oberirdischen Stände lassen sich dadurch entzerren.

Von Bürgern und Lokalpolitikern war der Plan der Stadtsparkasse dennoch massiv kritisiert worden - seiner dominanten Optik wegen. Inzwischen haben die Architekten die Fassade aufgelockert, nach einer Infoveranstaltung im November gab es keine Proteste mehr. Große Veränderungen werden 2018 noch nicht zu spüren sein. Zwar hat der Stadtrat dem Projekt zugestimmt; doch der Stadtsparkasse fehlt das Planungsrecht, weshalb mit dem Baubeginn auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände frühestens 2020 gerechnet wird.

Abgerissen werden soll 2018 das alte Umspannwerk auf dem Gelände der Stadtsparkasse. Wohl Anfang 2019 wird der Interimsmarkt entlang der Arcisstraße während der zwei- bis dreijährigen Bauphase errichtet.

© SZ vom 30.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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