Mit der Nachverdichtung schreitet die Versiegelung in der Stadt forsch voran. München wird immer mehr zum steinernen Stadtraum. Und es sind vor allem die lokalen politischen Gremien, die sich, im Verbund mit Bürgern und Umweltinitiativen, mit Kräften dagegen stemmen. Auch die Schwabinger Lokalpolitiker lassen kaum eine Chance aus, sich für mehr Grün im öffentlichen Raum zu engagieren. Nun freut sich der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann, dass in einem grauen, verbauten Straßenzug nördlich der Münchner Freiheit bald Gewächse sprießen werden: Die Stadt zeigt sich offen, im südlichen Abschnitt der Germaniastraße Bäume zu pflanzen, wie sich bei einem Ortstermin mit Behördenmitarbeitern, Bürgern und Lokalpolitikern jetzt gezeigt hat. Es wird ein Glied in der Kette sein für das Projekt "Grüne Achse Schwabing", das der Verein Urbanes Wohnen schon seit Längerem verfolgt.
Schon seit Jahren lässt der Verein mit der Idee von den "grünen Achsen" nicht locker: möglichst zusammenhängende grüne Bereiche in der ganzen Stadt, welche die Münchner entspannt durchqueren können. Die Schwabinger Achse soll vom Englischen Garten zum Olympiapark mehr als ein Dutzend Parks und Plätze verbinden. Und mit der Begrünung der Germaniastraße im Abschnitt zwischen Ungererstraße und Potsdamer Straße wird nun eine Lücke geschlossen. Nach Angaben des Bezirksausschussvorsitzenden Werner Lederer-Piloty (SPD) könnten bis zu zehn Bäume gepflanzt werden, wie mit Mitarbeitern des Baureferats bei dem Ortstermin vereinbart worden sei; fünf bis sechs Parkplätze würden dafür wegfallen. Der Verein Urbanes Wohnen hatte im Vorfeld unter Anwohnern eine Umfrage gemacht, ob eine Begrünung der Straße überhaupt gewünscht ist. Die Resonanz aus der Bürgerschaft sei überaus positiv gewesen, berichtet Lederer-Piloty, hochzufrieden, dass dem Schwabinger Naturnetz ein weiterer Mosaikstein hinzugefügt wird. Der Verein will für die Germaniastraße noch mehr erreichen: Er setzt sich dafür ein, dass der begrünte Abschnitt zur verkehrsberuhigten Fahrradstraße gemacht wird.