Schwabing:Grün gegen den Hitzekollaps

Lokalpolitiker lehnen Verdichtung im westlichen Schwabing ab

Das westliche Schwabing ist der am dichtesten besiedelte Stadtbezirk Münchens. Mangels freier Fläche werden immer mehr Dächer ausgebaut, und in der Regel befürworten die Lokalpolitiker diese Bauanträge auch. Schließlich ermöglichen die Ausbauten die Schaffung dringend benötigten Wohnraums. Ganz anders beurteilen die Bürgervertreter dagegen Innenhofverdichtungen. Solche Pläne betrachten sie zumeist mit Argusaugen, gleich drei Vorbescheide haben sie in ihrer jüngsten Sitzung abgelehnt.

Die Kulturstiftung des Hauses Hessen etwa will an der Adelheidstraße im Innenhof Garagen abreißen, eine Tiefgarage darunter bauen und dann im Hof ein vierstöckiges Wohnhaus errichten. Gegen die Tiefgarage haben die Stadtteilvertreter nichts, auch nicht gegen einen Neubau zwischen den beiden Bestandsgebäuden längs der Straße über der Tiefgarageneinfahrt. Aber den Neubau innerhalb des Karrees lehnen sie ab. Stattdessen, so ihre Forderung, solle der Hof begrünt werden. Ähnlich erging es einem Bauherrn an der Hohenzollernstraße und einem weiteren an der Fallmerayerstraße, wo zudem noch wertvoller Baumbestand der Axt zum Opfer fallen würde. "Grünflächen", betont der Bezirksausschuss Schwabing-West, "sind ein wichtiger Faktor gegen den Hitzekollaps". Aus Sicht des Gremiums im Viertel sogar wichtiger als der Wohnungsbau.

© SZ vom 10.02.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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