Schwabing/Freimann:Zu konventionell

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Lokalpolitiker fordern fantasievollere Freiflächengestaltung

Von Stefan Mühleisen, Schwabing/Freimann

Oft und mit Verve schimpfen die Politiker im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann über den aus ihrer Sicht liederlichen Umgang der Stadt mit dem öffentlichen Raum bei Neubauprojekten. Gerade was das riesige Baugebiet auf dem Areal der ehemaligen Bayernkaserne in Freimann angeht, sind schon so einige Schimpftiraden formuliert, eine ganze Reihe von Anträgen abgesetzt worden. Denn es herrscht Konsens im Gremium, dass nicht nur die Gestaltung der Bauwerke selbst sondern auch die der Zwischenräume, also der öffentlichen Straßen, Wege und Freiflächen, einer sorgsamen und ambitionierten Planung bedürfen. Was aber kaum je geschieht, so die einhellige Meinung; es entstehe nur immer wieder Konventionelles. Dies soll sich ändern, so die Zielrichtung eines Antrags der örtlichen SPD, der mehrheitlich von dem Lokalgremium verabschiedet wurde.

Im Kern dringen die Lokalpolitiker auf eine Änderung der Verwaltungsabläufe in Bebauungsplanverfahren. Die Verkehrs- und Grünflächen, so formuliert Antragsautorin Petra Piloty, würden in dem Verfahren als Flächen in der Verantwortung des Baureferats dargestellt "und dann von der Abteilung Tiefbau nach einmal in München festgelegten Regeln ,durchgestrickt'". Gemäß dem Papier fallen dabei aber die Freiraumkonzepte, die Architekturbüros und Landschaftsarchitekten im Zuge der Wettbewerbe für die Stadtentwicklungsprojekte vorgelegt haben, unter den Tisch. "Leider fließen diese Vorschläge aber nicht einmal in den im Zusammenhang mit dem B-Planverfahren erstellten Gestaltungsleitfaden, der für die Gebäude klar definierte Vorgaben macht, ein." Der Wettbewerbsentwurf wird also nach dieser Darstellung nur für die Gebäude, nicht für die Freiräume drumherum, beherzigt.

Die Lösung stellt sich der BA so vor: Die Federführung für die Gestaltung der öffentlichen Räume bei Stadtentwicklungsprojekten solle künftig nicht beim Baureferat, sondern beim Planungsreferat liegen, "um die Qualität eines Wettbewerbsentwurfs wirklich umsetzen zu können", wie es im Antrag heißt.

© SZ vom 02.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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