Schwabing/Freimann:Ratschläge für die Route

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Die Stadt plant den Radschnellweg durch die Innenstadt Richtung Norden - und die Lokalpolitiker wollen mitreden

Von Nicole Graner, Schwabing/Freimann

Konkret ist eigentlich noch nichts. Denn wie der Radschnellweg, der sich in sieben Abschnitten von der Innenstadt bis nach Garching und Unterschleißheim erstrecken soll, letzten Endes verlaufen wird, ist noch nicht abschließend entschieden. Geplant ist eine Wegführung vom Stachus über den Odeonsplatz entlang der Ludwig-, Leopold- und Ingolstädter Straße in den Landkreis München. Die längste Strecke führt durch den zwölften Stadtbezirk.

Konkret, das war das Wort, das Projektleiter Christian Tegeler dann auch mehrmals in den Mund nahm, um die vorläufige Planung zu umschreiben. Eine "konkrete Planung" könne er dem Bezirksausschuss (BA) Schwabing-Freimann noch nicht aufzeigen. Die Route durch die Innenstadt, also Abschnitt eins, sei geplant und liege dem Stadtrat vor. Rund um das Siegestor sei man allerdings schon ein Stückchen weiter. Dort habe man, so sagt Tegeler, die Verschönerungsmaßnahmen genutzt, um bei den Arbeiten auch gleich einen breiten Radweg zu bauen.

Wie viel wert dieses Stückchen ist, zeigt sich schon jetzt. Die drei Meter Breite geben dem Radfahrer das Gefühl, sicher unterwegs zu sein. Der Belag ist eben, und Überholen ist recht leicht. Natürlich fahren die Radfahrer auf diesem Stück noch schneller. Schnell unterwegs sein zu können sei ja, wie Silvia Englert vom Mobilitätsreferat betont, auch das Ziel einer solchen Verbindung. Aber schnell heiße nicht, dass "das eine Rad-Autobahn" sei. Radschnellweg bedeute in erster Linie Qualität - eben mit breiter Fahrbahn und hochwertig gebaut. Und sei für den Alltagsradverkehr gedacht. Fest stehe nach vielen Prüfungen und Kosten-Nutzen-Rechnungen, dass die 9,1 Kilometer lange Strecke "wirtschaftlich" sei.

Eine Simulation der Stadt zeigt, wie der Radweg vor der Münchner Freiheit aussehen könnte: mit einem breiten roten Radweg vor dem Galeria Kaufhof/Karstadt. Aber auch dort seien die Planungen noch nicht klar, so sagt Tegeler. Schließlich müsse man die Tram 23 und die Pläne der Tram-Nord-Tangente berücksichtigen. Die Abschnitte fünf bis sieben führten dann an der Bundesstraße 13 entlang. Diese müssten aber über die Regierung von Oberbayern abgewickelt werden, auch da gehe alles ins Planfeststellungsverfahren. Bei allen Planungen sei auf "Bäume und den ÖPNV" zu achten, erklärt der Projektleiter. Wie das zum Beispiel an der Leopoldstraße möglich ist, ohne Bäume zu fällen - auch das wird die Planer wohl noch beschäftigen.

In der jüngsten Sitzung des BA wurde nur kurz über diese Informationen der Stadt diskutiert. Fragen galten der Parksituation zum Beispiel am Siegestor. Hierfür sei noch ein Konzept zu erarbeiten, wie diese gestaltet werden könne, sagt Tegeler. Klar ist aber: "Wenn man den Radlern mehr Platz gebe, müsse man ihn dem Kfz-Verkehr nehmen", ergänzt Englert. Ob die Route durch die Ingolstädter Straße die richtige sei, auch das wurde thematisiert. Die Ungererstraße könnte auch eine Alternative sein.

Der BA-Vorsitzende Patric Wolf (CSU) machte deutlich, dass dem BA an einer frühzeitigen Einbindung gelegen sei. Auch bot er der Stadt an, bei Fragen beratend zur Verfügung zu stehen. Denn es sei wichtig, auch die Ideen der Bürger vor Ort in die Planungen frühzeitig mit einzubeziehen.

© SZ vom 07.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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