Schwabing:Endlich Platz

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20 Klassen plus Mensa und Zweifachturnhalle: Neue Planungen für die Grundschule an der Infanteriestraße

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Grundschule an der Infanteriestraße wird größer als bislang geplant. Wie einem ersten Entwurf zum künftigen Schulbauprogramm zu entnehmen ist, sind im Kreativquartier nun Räumlichkeiten für eine fünfzügige Schule mit 20 Klassen plus Mensa und Zweifachturnhalle vorgesehen. Auch das benachbarte Haus für Kinder soll statt der zunächst avisierten fünf jetzt sechs Gruppen bekommen.

Die Offensive sieht außerdem die Generalinstandsetzung der Grundschule am Bayernplatz von 2019 an vor. Derzeit sind im ehemaligen Hauptschultrakt des Gebäudes an der Hiltenspergerstra- ße 72 noch Klassen der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege untergebracht. Sie werden aber demnächst in ein neu entstehendes Schulzentrum an der Ruppertstraße umziehen. Sobald die Räume frei sind, soll die Grundschule fünfzügig ausgebaut und um eine Mensa erweitert werden.

Optimierungsbedarf mit "hoher Dringlichkeit" attestiert das Referat für Bildung und Sport aber nicht nur Grundschulen im westlichen Schwabing. Auch das Schulgelände nahe dem Scheidplatz, das zwei Gymnasien und die Zweigstelle der Ricarda-Huch-Realschule beheimatet, soll dem Entwurf zufolge Verbesserungen erfahren. Das Schulreferat schlägt vor, das Areal als "strukturell komplexen Standort" mit zusätzlichem Haus für Kinder zu entwickeln. Beabsichtigt ist, das Willi-Graf-Gymnasium fünfzügig und das Sophie-Scholl-Gymnasium dreizügig auszubauen sowie für die Ricarda-Huch-Realschule einen Neubau zu erstellen. Der bisherige Standort der Realschule an der Wilhelmstra- ße 29 würde dann alleinig der dortigen Grundschule zufallen, sodass diese mehr Platz für ihre Ganztageskinder gewinnt.

Dass insbesondere das Gisela-Gymnasium an der Arcisstraße seit Jahren unter akuter Raumnot leidet, ist dem Bildungsreferat bewusst. Man habe "große Anstrengungen unternommen und alle nur denkbaren Varianten intensiv geprüft", auf dem benachbarten Gelände der Stadtwerke Kapazitäten für die Schule unterbringen zu können, heißt es in einer Antwort der Behörde auf einen Stadtratsantrag; sämtliche Untersuchungen seien jedoch "negativ" ausgefallen. In einem Fall waren die Räume zu niedrig, es fehlte ein zweiter baulicher Rettungsweg. Außerdem wären die Zimmer zu nah am neuen Umspannwerk situiert gewesen - mit nicht absehbaren gesundheitlichen Spätfolgen in Form von Strahlung für die Kinder und Jugendlichen. Für eine zweite Variante, ein freistehendes Gebäude im Hinterhof der Blockrandbebauung des Neubauareals, ergaben sich wirtschaftliche und rechtliche Probleme. Das Gelände schräg gegenüber dem Haupthaus des Gymnasiums wird von der Stadtsparkasse bebaut, das Unternehmen kann sich als privater Investor seine Baufirma aussuchen. Für ein Schulgebäude aber ist eine öffentliche Ausschreibung vorgeschrieben. Nur dann erhält die Stadt auch staatliche Fördergelder. Ein Zuschuss, auf den aus Gründen der Sparsamkeit "nicht verzichtet werden" könne, so das Referat.

Dennoch ist man bei der Behörde "nach wie vor bestrebt", dem Gisela-Gymnasium zu helfen. Derzeit wird geprüft, ob vielleicht das benachbarte Berufsschulzentrum am Elisabethplatz 4 erweitert werden kann.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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