Schwabing:Dicke Luft

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Bezirksausschuss reagiert sauer auf einen Brief des Baureferats

Die Verwaltung hatte sich drei Monate Zeit genommen und schickte dann einen Brief an den Bezirksausschuss (BA) Schwabing-Freimann, der im Gremium jetzt gehörigen Unmut hervorrief. Als "Unverschämtheit" bezeichnete Bernhard Dufter (Grüne) in der jüngsten Sitzung das Schreiben des städtischen Baureferats. Der Vorsitzende Werner Lederer Piloty (SPD) formulierte sogleich die wütende Antwort des Lokalparlaments. Demnach sei "innerhalb von zwei Wochen Klarheit" herzustellen. Und: Von "Informationswert gleich null" ist die harsche Rede.

Es geht dabei um den Brief mit der Betreffzeile: "Wiese an der Biedersteiner Straße wieder als Spielwiese herstellen." Ein Anwohner hatte bei der Bürgerversammlung im Juli beantragt, eine Fläche auf der sogenannten Gohrenwiese an der Nordspitze des Biedersteiner Parks "ihrem Stiftungszweck entsprechend" wieder als Spielwiese für Kinder nutzbar zu machen. Die Begründung: Es gebe derzeit keine für Kinder geeignete Spielwiese in der Nachbarschaft.

Die Mehrheit der Versammlung unterstützte den Antrag - doch das Baureferat will dem Wunsch nicht nachkommen. "Dem Baureferat sind keine Nutzungsfestlegungen entsprechend einem Stiftungszweck bekannt", teilt die Behörde nun schriftlich mit und schlägt vor, über Nutzungsänderungen erst dann zu entscheiden, wenn Klarheit über "bevorstehende Zwischennutzungen und Stiftungszweckfestlegungen" herrscht.

Diesen Bescheid empfinden die Schwabinger Politiker, gelinde gesagt, als unbefriedigend. Vor allem wegen des Umbaus der Haimhauser Grundschule brauchen die Kinder nach den Worten von Marianne Weinzierl (SPD) dringend einen umfriedeten Spielplatz. Überdies sei das Rasenstück nach ihrer Kenntnis qua eines alten Stadtplanes als Spielplatz ausgewiesen. Dufter erregte sich indes vor allem darüber, dass die Stadt offenbar nicht weiß, wem das Grundstück gehört: "Die sollen schleunigst in ihre Unterlagen hineinschauen. Entweder die Fläche gehört der Stadt oder einer Stiftung."

Der BA fordert das Baureferat nun seinerseits auf, eine klare Aussage über die Widmung der Fläche zu treffen sowie einen Zeitplan vorzulegen, um ein "ausreichend großes Rasenstück" zu einem eingezäunten Spielplatz zu machen.

© SZ vom 05.11.2016 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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