Die drei Häuser an der Sailerstraße 2, 4 und 6 sind nicht als Baudenkmäler einzustufen. Zu diesem Schluss kommt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege nach einer Ortsbegehung vor zehn Tagen und einer "intensiven Untersuchung". Landtagspolitiker, Bürger und Lokalpolitiker kämpfen seit Monaten gegen den geplanten Abriss der fast 120 Jahre alten Schwabinger Häuser und setzten zuletzt alle Hoffnung darauf, dass die Behörde der schmucken Häuserzeile im Eilverfahren doch noch die Denkmalschutzwürdigkeit attestiert. Gefordert hatte diese Überprüfung der Hochschulausschuss des Landtages.
Generalkonservator Mathias Pfeil argumentiert, die drei Gebäude in der Sailer-straße seien der Rest einer ursprünglich aus fünf Häusern bestehenden Gebäudegruppe, die 1898 errichtet wurde. Gebäude dieser Art seien in München um 1900 in großer Zahl entstanden. Die beiden Eckgebäude an der Sailerstraße wurden bereits um 1960 abgebrochen. Die drei verbliebenen Häuser wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach umgebaut. So seien unter anderem die Fassaden und Grundrisse baulich verändert, die Fenster, Türen und Böden erneuert worden. Die rückwärtigen Werkstatträume und das Waschhäuser sind umgebaut oder teilweise abgebrochen. "Die Häuser Sailerstraße 2, 4 und 6 sind demzufolge nur noch reduziert aussagekräftige Belege für das Bauen, Wohnen und Arbeiten im ausgehenden 19. Jahrhundert", bilanziert der Leiter des Denkmalamtes.