Schwabing:Am Schwarzen Brett

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Quartiersverein will seine Veranstaltungen noch mehr ins Blickfeld rücken

Von Ellen Draxel, Schwabing

Der Ackermannbogen ist ein aktives Viertel. Kultur- und Mitmach-Angebote gibt es in dem Schwabinger Neubaugebiet zuhauf, die meisten davon veranstaltet der ortsansässige Quartiersverein. Doch trotz Newsletter, Plakatwänden und in der Siedlung ausliegenden Flyern fühlen sich viele Bewohner der Gegend nur unzureichend über Veranstaltungen informiert. Ein Infopoint am Stadtplatz soll diese Lücke jetzt schließen.

Aufgekommen ist der Wunsch nach einer Art Schwarzem Brett bereits 2011, beim Bürgerworkshop zur Gestaltung des neuen Stadtplatzes. Aber erst vier Jahre später brachte das Kulturbüro die Idee so richtig ins Rollen. Damals startete die erste Konzertreihe im Casino am Nordbad, einem denkmalgeschützten, neubarocken Bau an der Winzererstraße. Der neue Standort wollte publik gemacht werden. "Zuerst dachten wir an eine Litfaßsäule als Infobasis, dann an einen digitalen Touchscreen", sagt Stadtteilkultur-Koordinatorin Heike Stuckert. Ein Bildschirm hätte seh- und körperbehinderten Menschen einfachen Zugang zu den Informationen erlaubt. "Ein solches Modell wäre in der Lage gewesen zu sprechen und einzelne Ausschnitte zu vergrößern." Aus Sicht von Heike Stuckert eine "schöne Geste" der Integration. Doch beide Lösungen stellten sich als nicht realisierbar heraus.

Das Modell, das den Nachbarn nun stattdessen Auskunft über soziale wie kulturelle Projekte im westlichen Schwabing geben soll, besteht aus drei ineinander versetzten, stählernen Stelen. Schaufenster schützen Plakate vor Nässe und Vandalismus, ein Betonsockel stabilisiert den neuen Infopoint. Kreieren wird den 700 Kilo schweren Körper der Kölner Architekt und Stadtplaner Hans-Jürgen Greve. Von ihm stammen bereits der öffentliche Bücherschrank am Nordbad und der künftige am Ackermannbogen. "Bücherschrank und Infopoint werden optisch und ästhetisch wie aus einem Guss sein", sagt Stuckert. Der Stahl soll dieselbe Farbe wie die Mülleimer, die Lampen und die Stützen für die Parkbänke am Stadtplatz bekommen. Bezuschusst wird der Infopoint mit 4000 Euro aus dem Budget des Westschwabinger Bezirksausschusses. Die Lokalpolitiker haben gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung auch den Standort der drei Stelen ausgesucht: gegenüber dem Restaurant Fami, an einer beleuchteten Ecke des Platzes.

Heike Stuckert hofft nun, dass der Infopoint bis zur offiziellen Eröffnung des Stadtplatzes am Samstag, 8. Juli, steht. Sicher ist das nicht: Denn Greve muss das Modell erst noch anfertigen. Und das kann er erst, wenn das Kreisverwaltungsreferat die Pläne abgesegnet hat.

© SZ vom 15.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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