Satire:Blick in den Spiegel

Lesezeit: 1 min

Der Lockdown hat auch Hazel Brugger nicht kalt gelassen. So stellt sie sich im neuen Solo angesichts ihrer neuen Mutterrolle und bankrotten Kollegen die Frage: Was will ich eigentlich wirklich - und inwiefern ist das weiblich? (Foto: Noëlle Guidon)

Hazel Brugger kommt mit der Vorpremiere ihres neuen Programms "Kennen Sie diese Frau?" in den Innenhof des Deutschen Museums.

Von Rosanna Großmann

Ich kann aus Erfahrung sagen: Wer sein Kind Hazel nennt, der vergisst es auch an der Autobahnraststätte." Hazel Brugger verzieht keine Miene, wenn sie Sätze wie diesen sagt. Überhaupt scheint ihr Fatalismus von keinerlei emotionalen Regungen getrübt. Und doch wirkt sie so nahbar, dass man sie fast tröstend umarmen möchte. Die in Deutschland lebende Schweizerin mit amerikanischem Pass dürfte vielen deutschen Fernsehzuschauern aus Oliver Welkes Heute Show oder Dieter Nuhrs Satiresendung Nuhr im Ersten bekannt sein. Im April erhielt die frühere Poetry-Slammerin den ersten Preis in der Kategorie Comedy im Wettbewerb "Die goldenen Blogger 2021". Daneben betreibt Brugger gemeinsam mit ihrem Kollegen und Ehemann Thomas Spitzer zwei Podcasts und veröffentlicht regelmäßig Youtube-Videos. Verschiedenste Interviewpartner hat sich das Gespann bereits dazu geholt, zuletzt den zweiten Mann an der Spitze der Bildzeitung, Paul Ronzheimer.

Ihre letzte Tour "Tropical" musste sie pandemiebedingt abbrechen. So hat sie die Zeit genutzt, an einem neuen Programm zu feilen. Am 14. September hat es in Köln Deutschlandpremiere, in München probiert es Hazel Brugger schon mal aus: Mit der Vorpremiere von "Kennen Sie diese Frau?" kommt sie von Dienstag, 7., bis 9. September in den Innenhof des Deutschen Museums. Angesichts der pandemiebedingten finanziellen Probleme vieler Künstlerkollegen und ihrer noch frischen Mutterrolle fragt sie sich darin: "Was will ich eigentlich wirklich - und inwiefern ist das weiblich?" Fragen, die sie in ihrer typischen Art in einem Reigen aus absurden Ideen beantworten wird. Passend zum Titel wirbt Brugger schon mal mit einem Fahndungsplakat. "Alter: 27 Jahre. Größe: 180 cm. Gewicht: 74 kg. Dunkelblonde Haare, grüne Augen, trägt eine bunte Propellermütze, schwarzes Oberteil, Jeanshose, weiße Sneakers". Falls sie doch noch mal verloren gehen sollte.

Hazel Brugger: "Kennen Sie diese Frau?" , Di. bis Do., 7.-9. Sep., 19.30 Uhr, Innenhof des Deutschen Museums, Museumsinsel 1, Telefon 21837300

© SZ vom 01.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: