Sanierung der Pilotystraße:Stadt strafft Zeitplan

Eine Wohnung im leerstehenden Wohnhaus in der Pilotystraße 8 in München: Die Sanierung soll 2,87 Millionen Euro kosten. (Foto: Stephan Rumpf)

Frühestens in drei Jahren könne man mit der Sanierung der Pilotystraße 8 beginnen, hatte das Sozialreferat verkündet - und eine Empörungswelle ausgelöst. Nun soll das Haus plötzlich doch schon Anfang 2016 bezugsfertig sein.

Karoline Meta Beisel

Warum dauert das so lange? Das muss sich das Sozialreferat seit Dienstag wieder fragen lassen: Referentin Brigitte Meier (SPD) hatte angekündigt, man könne frühestens in drei Jahren mit der Sanierung des seit Jahren leer stehenden Hauses in der Pilotystraße 8 beginnen. Auch Josef Schmid, Spitzenkandidat der Münchner CSU, war empört: "Es ist mir völlig unklar, was nach dem Stadtratsauftrag zur Sanierung vor über zehn Jahren noch zwei Jahre dauern soll!". Jetzt hat das Sozialreferat die Angaben korrigiert und einen strafferen Plan vorgestellt: Das Haus könnte doch schon Anfang 2016 bezugsfertig sein.

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Von Karoline Meta Beisel

Am 30. Januar wird im Sozialausschuss eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Demnach soll die Sanierung etwa 2,87 Millionen Euro kosten. Eine Zwischennutzung der Räume hält man allerdings weiter für ausgeschlossen: Nach Angaben des Referats würde es allein 750 000 Euro kosten, die Räume so weit instand zu setzen, dass Menschen dort sicher leben können. Einzig eine Wohnung im Hinterhaus könne kurzfristig vermietet werden.

Noch etwas bereitet dem Sozialreferat Bauchschmerzen: Aus wirtschaftlicher Sicht sei es schlicht unmöglich, die Wohnungen nach der Sanierung auf Mietspiegel-Niveau zu vermieten. Genau das aber hatte der Stadtrat im Jahr 2002 beschlossen. Ansonsten könne man keine angemessenen Erträge für die Stiftung erwirtschaften, zu deren Vermögen das Haus gehört. Das Sozialreferat schlägt vor, den Stadtratsbeschluss zu ändern.

© SZ vom 24.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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