Oberleitungsschaden:Hunderte Menschen sitzen in S-Bahnen fest

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Die Feuerwehr befreite Fahrgäste aus den liegengebliebenen S-Bahnen. (Foto: Felsner Andreas 'B'; Berufsfeuerwehr München)

Pannenserie bei der S-Bahn München: Feuerwehr rettet Fahrgäste aus liegen gebliebenen Zügen, die Stammstrecke ist stundenlang gesperrt.

Mehrere hundert Fahrgäste haben am Montagmorgen in Zügen der S-Bahn München festgesessen, die zwischen Bahnhöfen liegengeblieben waren. Ursache war ein Schaden an der Oberleitung zwischen Pasing und Langwied. Ein Zug der Linie S 3 hatte kurz vor 8 Uhr das Stromkabel heruntergerissen und damit zunächst den Bahnhof München-Pasing lahmgelegt, dann aber auch den Rest der Stammstrecke. Die Folge: fünf Stunden Chaos.

Die betroffene S-Bahn stand "ziemlich genau zwischen Langwied und Pasing", sagte ein Sprecher der Bahn am Morgen: "Die Oberleitung liegt auf dem Zug." Für die Fahrgäste "bestehe aber keine Gefahr, so lange sie im Zug bleiben". Eine zweite S-Bahn, ein Zug der Linie S 6, kam auf freier Strecke zwischen Pasing und Laim zum Stehen, auch hier saßen Fahrgäste fest. Beide S-Bahnen mussten bei eisigen Temperaturen evakuiert werden. Feuerwehr und Bundespolizei brachten die Passagiere ins Warme. Eine dritte Fahrzeugstörung wurde vom Rosenheimer Platz gemeldet, dort konnten die Passagiere aber aussteigen.

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Durch den Schaden an der Oberleitung habe es "eine Wechselwirkung" im Stromnetz gegeben, die sich auch auf die Stammstrecke auswirkte, sagte der Bahnsprecher. Zwar waren die Schwankungen schnell beseitigt, doch wegen der liegengebliebenen Züge war die Stammstrecke zwischen Laim und Rosenheimer Platz auch am Mittag noch nicht befahrbar. Die Bahn hatte mehrere Notfallmanager im Einsatz und riet über Stunden, "auf alternative Reisemöglichkeiten auszuweichen". Tickets der Deutschen Bahn galten während der Störung auch in U-Bahn, Tram und Bus.

Erst gegen 13 Uhr gab die Bahn Entwarnung - warnte aber weiterhin vor erheblichen Verzögerungen sowie Teilausfällen und geänderten Linienführungen". Auf der Linie S 3 bleibt die Strecke zwischen Pasing und Lochhausen auch am Nachmittag gesperrt, die Bahn stellt Taxen für den Schienenersatzverkehr bereit. In Richtung Holzkirchen beginnt und endet die S 3 am Bahnhof Giesing.

Ob der Schaden mit der Kälte zu tun hatte, konnte der Sprecher nicht sagen. Bayern erlebte nach Angaben des Deutschen Wetterdienst die kälteste Nacht des Winters. In München sanken die Temperaturen in der Nacht zu Montag auf minus 12,6 Celsius. Wegen des Windes fühlten sie sich allerdings deutlich kälter an.

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