Riem:Getötete Asylbewerberin: Ehemann leugnet Tat

Der Tatverdächtige und seine Frau, aufgenommen von einer Überwachungskamera. (Foto: Polizei)
  • Vor knapp einer Woche fanden Spaziergänger die Leiche einer Syrerin. Sie war mit 20 Messerstichen getötet worden.
  • Ihr Mann gilt als dringend tatverdächtig, bestreitet jedoch, seine Frau umgebracht zu haben.
  • Die Polizei konnte inzwischen die Zeit vor der Tat rekonstruieren.

Von Tom Soyer, München

Die Münchner Mordkommission hat anhand von Kamerabildern des U-Bahnhofs Messestadt-Ost teilweise den Weg einer 30-jährigen Syrerin rekonstruiert, die am vergangenen Samstag mit 20 Messerstichen tot im Riemer Wald gefunden worden war.

Ihr getrennt lebender 36-jähriger Ehemann bleibt wegen dringenden Tatverdachts weiter in Untersuchungshaft, streitet aber nach Auskunft der Polizei eine Tötung ab. Die Ermittler wissen aber inzwischen, dass die Frau am Freitag, 29. April, zwischen 7.30 und acht Uhr "infolge Gewaltanwendung" ums Leben gekommen ist, sie war verblutet.

Zuvor hatte sie ihr Mann am frühen Freitagmorgen vom Zentralen Omnibusbahnhof an der Hackerbrücke abgeholt und war gemeinsam mit ihr zur U-Bahn-Endhaltestelle Messestadt-Ost gefahren. Bilder der Überwachungskamera dort belegten, dass sie beide um 7.25 Uhr ankamen.

Die Polizei setzt auf Hinweise von Zeugen

Um 8.08 Uhr sei der mit einem auffälligen roten Adidas-Sweatshirt gekleidete Mann alleine zum U-Bahnhof Messestadt-Ost zurückgekehrt und eine Station zur Messestadt-West gefahren. Aufnahmen zeigen ihn dort mit der hellen Damenhandtasche seiner Frau - die will er bei den Riem-Arcaden am Willy-Brandt-Platz in einen Mülleimer geworfen haben. Ermittler konnten dies bisher nicht nachvollziehen, eine solche Handtasche wurde in dortigen Mülleimern nicht gefunden.

Die Polizei fahndet deshalb nun öffentlich und bittet um Hinweise unter Telefon 089/2910-0 oder an jede Polizeistation: Wer hat die Personen am Freitag in der S- oder U-Bahn gesehen oder kann im Zeitraum bis Samstagnachmittag Angaben zu ihnen machen?

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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