Riem:Barrierefrei zum Bahnhof

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Der Ausbau der Riemer Station wird fünf Millionen Euro kosten und soll im Frühjahr 2018 beginnen. Außen- und Mittelbahnsteig werden neu und mit 96 Zentimetern etwas höher als bisher errichtet

Von Hubert Grundner, Riem

Die Planungen für den barrierefreien Ausbau des S-Bahnhofs Riem sind inzwischen weit fortgeschritten. Ein Baubeginn im Frühjahr 2018 ist absehbar. Diesen Eindruck vermittelten zwei Vertreter der Deutschen Bahn Station & Service AG am Dienstagabend beim Bürgerdialog über dieses Thema. Dazu hatte der Landtagsabgeordnete Markus Blume (CSU) in das Luise-Kiesselbach-Haus an der Graf-Lehndorff-Straße eingeladen. Sein Fazit vor rund 100 Zuhörern: "Das Projekt scheint auf einem guten Weg zu sein. Jetzt hoffe ich, dass der Zeitplan Bestand hat."

Die Forderung, die Haltestation Riem für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ohne Hindernisse zugänglich zu machen, steht schon seit langem im Raum. Das räumte Heiko Hamann, der Leiter des Bahnhofsmanagements München, bei seinem Vortrag durchaus ein. Entscheidend für einen Fortschritt in der Sache sei dann der 3. März 2013 gewesen. Damals beschloss die Staatsregierung, für den barrierefreien Ausbau des S-Bahnhofs Riem Geld zu geben. Nach bisherigen Kostenschätzungen werden rund fünf Millionen Euro investiert. Eine Entscheidung, an deren Zustandekommen Markus Blume wesentlich beteiligt war: Er sagt, er habe bis zur letzten Minute im Kabinett dafür gekämpft, die Haltestellen Riem und Perlach in das Sonderinvestitionsprogramm des Bayern-Pakets aufzunehmen.

Nach Prüfung verschiedener Ausbauvarianten sieht die aktuelle Entwurfsplanung der Bahn nun vor, den Außen- und den Mittelbahnsteig neu und mit 96 Zentimetern etwas höher als bisher zu errichten. Dies ist wichtigste Voraussetzung, um in Zukunft zum Beispiel mit einem Rollstuhl problemlos in ein Zugabteil fahren zu können. Um aber überhaupt soweit zu gelangen, sind weitere Eingriffe vonnöten. Dazu zählt zum einen die Ausstattung des Außenbahnsteigs mit barrierefreien Rampen. Zum anderen wird ein Aufzug installiert, mit dem Fahrgäste dann den Mittelbahnsteig erreichen. Zu dem Zweck muss auch die Fußgängerunterführung am östlichen Ende des Bahnhofs zumindest in Teilen erneuert werden. Ein 78 Meter langes Dach auf dem Mittelbahnsteig, vier Wetterschutzanlagen, Beleuchtung, Beschallung und ein taktiles Blindenleitsystem ergänzen das Vorhaben.

Laut Hamann wird im April das Planfeststellungsverfahren - Antrag auf Baugenehmigung - eröffnet. Die Genehmigung der Entwurfsplanung und somit Baurecht erwartet er für Sommer 2017, sodass voraussichtlich im Frühjahr 2018 die Arbeiter am Riemer Bahnhof anrücken können. Die reine Bauzeit dürfte ein Jahr betragen.

Die Frage in der anschließenden Diskussion, ob Probleme beim parallel stattfindenden barrierefreien Ausbau von vier weiteren Bahnhöfen entlang der S 2 in Richtung Erding sich negativ auf das Riemer Projekt auswirken könnten, verneinte Hamann ganz klar. Gleiches gelte, falls die Bahnstrecke München - Mühldorf - Freilassing einmal elektrifiziert werde.

Großes Interesse zeigten die Zuhörer an einer besseren Wegeführung von Norden. Doch wie ihnen Blume erklärte, sei eine Bahnunterführung an der Graf-Lehndorff-Straße nicht mittels Bayern-Paket zu finanzieren gewesen, da dieses ja einem anderen Zweck diene. Andererseits bekräftigte der anwesende stellvertretende Bürgermeister Aschheims, Georg Hornburger (CSU), die Absicht, den Weg von Dornacher Seite her zur bestehenden Unterführung auszubauen. Die Gemeinde stehe in zwar schwierigen Verhandlungen mit den Grundeigentümern, aber, versprach er, "wir werden unseren Beitrag leisten".

© SZ vom 28.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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