Ramersdorf:Theater im Rotlichtmilieu

Die Münchner Schauspielschule könnte das Viertel beleben

Gelingt es endlich, aus der "Resterampe Ramersdorfs" ein vorzeigbares Quartier zu machen? Noch deutet wenig darauf hin, doch der Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach möchte einen neuen Versuch starten. Das wurde in seiner Sitzung am Donnerstagabend deutlich. Es geht um das Anwesen Aschauer Straße 24, in welches die Münchner Schauspielschule gerne einziehen würde. Zuvor aber müsste die Stadt eine Umnutzung der bislang gewerblichen Flächen genehmigen. Der BA-Unterausschuss Bauvorhaben, Stadtplanung und Bürgerbeteiligung sieht das selbst als problematisch an. Die Lokalbaukommission neige deshalb dazu, die beantragte Nutzungsänderung abzulehnen, hieß es denn auch im UA-Bericht. Doch wie dessen Vorsitzender Wolfgang Thalmeir (CSU) nachschob: Die Mehrheit im Gremium sei hier anderer Meinung. Gerade an der fraglichen Stelle wäre die geplante Nutzung begrüßenswert. Das dort seit Jahren etablierte Rotlichtmilieu würde durch die Ansiedlung der Schauspielschule gewissermaßen unter Druck geraten. "Eine attraktive Belebung könnte vielleicht ein erster Schritt in Richtung einer qualitätvollen Entwicklung der seit Jahren vor sich hindümpelnden Hinterhofsituation sein", hofft Thalmeir. Hier räche sich wieder bitter, dass das Planungsreferat trotz wiederholter Aufforderungen durch den BA die in einem CSU-Stadtratsantrag bereits vor Jahren als "Resterampe Ramersdorfs" bezeichneten Flächen nicht überplant und sinnvoll weiterentwickelt habe. Jedenfalls fordern die Lokalpolitiker jetzt die Stadt auf, alles zu unternehmen, um den Betrieb der Münchner Schauspielschule zu ermöglichen.

© SZ vom 07.12.2019 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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