Grundsätzliche Überzeugungsarbeit hat Siegfried Trautmannsberger von der Bauabteilung des Schulreferats nicht leisten müssen, als er die Pläne für die sechszügige Realschule an der Aschauer Straße im Bezirksausschuss vorstellte. Den Stadtratsbeschluss, wonach die Marieluise-Fleißer-Realschule von der Schwanthalerhöhe in ihr Viertel verlegt wird, begrüßten die Ramersdorfer vor zwei Jahren umso mehr, als sich damit das unpopuläre Projekt eines Groß-Bauhofs ("City-Service-Center") erledigt hatte.
Auf dem brachliegenden Nordteil des Grundstücksstreifens zwischen Aschauer- und Paulsdorfferstraße entsteht ein Komplex aus drei viergeschossigen Bauten, in deren Mitte kleine, begrünte Lichthöfe frei bleiben. Die 36 Klassenzimmer und die Betreuungsräume in einem angegliederten Haus für Kinder erhalten so großteils natürliche Beleuchtung. Im Süden schließt sich ein Sportplatz an, im Norden eine Dreifachsporthalle. Für öffentliche Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen steht diese wegen des empfindlichen Bodenbelags aber nicht zur Verfügung, hierfür ist die Schulaula im Mitteltrakt vorgesehen.
Die Räume sind nach dem derzeit maßgeblichen Prinzip des "Lernhauses" angeordnet, also rund um einen zentralen Multifunktionsbereich herum, anstatt von Korridoren abzugehen. Laut Trautmannsberger sind damit Planungsmerkmale wie die quadratischen Grundrisse so gut wie vorgegeben, auch wenn das Ergebnis Joe Hensel (SPD) "kein bisschen kreativ" erschien. Problematischer als die Gestaltung erschien den anderen Lokalpolitikern die Verkehrserschließung: Immerhin werden täglich rund 700 Schüler und etwa 100 Lehrer aus einem weiten Umkreis dorthin strömen. Für letztere scheint eine Tiefgarage mit 40 Plätzen dem Gremium knapp bemessen zu sein, gleiches gilt für die 200 geplanten Radl-Stellplätze.