Ramersdorf:"Die reinste Zeitverschwendung"

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Der akute Raumbedarf der Grundschule an der Balanstraße 153 wird zulasten der angegliederten Kindertagesstätte befriedigt. Betroffen davon sind rund 50 Kinder der Klassen 4 und 5, die im nächsten Schuljahr in den Neubau an der Kopischstraße umziehen müssen. Betroffen, um nicht zu sagen stinksauer sind aber auch deren Eltern. Sie fühlen sich vor allem aus zwei Gründen regelrecht überrumpelt von der Zwangsumsiedelung ihrer Kinder in das circa 450 Meter entfernte Quartier: Zum einen beklagen sie sich, dass sie nicht in die Planungen für den benötigten zusätzlichen Hort eingebunden waren. Zum anderen seien sie davon viel zu spät unterrichtet worden. Doch allen Beschwerden der Eltern zum Trotz, wird es beim Auszug der Hortgruppen der 3. und 4. Klassen bleiben. Das wurde am Donnerstagabend in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach deutlich. Zwar beteuerten die Lokalpolitiker ihr "großes Verständnis für die Enttäuschung der Eltern". Viel zu spät und nur aufgrund ihres nachhaltigen Engagements wurden diese überhaupt noch vom zuständigen Referat für Bildung und Sport "mit ins Boot geholt". Ein Vorgehen, das sich immer wieder als nachteilig für die Akzeptanz notwendiger Veränderungen erweise, wie es in einer Stellungnahme des BA dazu nun heißt. Die Verwaltung müsse schon während der Planungsphase die Betroffenen anhören, deren Bedenken ernst nehmen und Vorschläge berücksichtigen: Runde Tische, bei denen nur noch der Status quo vermittelt werde, seien für alle Beteiligten unbefriedigend. Damit dürften die Lokalpolitiker den Nagel auf den Kopf getroffen haben: "Dieser war gelinde gesagt die reinste Zeitverschwendung", lautete das Resümee eines Mitglieds des Elternbeirats nach dem runden Tisch.

© SZ vom 08.06.2019 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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