Oktoberfest:Wie sicher kann die Wiesn sein?

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Etwa 500 Polizisten sind während des Oktoberfests auf der Thersienwiese und drum herum im Einsatz. (Foto: dpa)

Ein neues Konzept sieht 100 zusätzliche Ordnungskräfte, Taschenkontrollen und die zeitweise Absperrung der Eingänge zum Oktoberfest vor. Aber im Grunde hilft wohl nur die richtige Einstellung.

Von Franz Kotteder

Wenn sich bis zu 800 000 Menschen auf 26 Hektar Grundfläche drängeln, auf die unter anderem auch noch 14 große und 15 kleine Bierzelte passen müssen, dann wird die Sicherheitslage naturgemäß schwierig. Derzeit wird über sie in München wieder diskutiert, der Grund dafür ist das geplante neue Sicherheitskonzept für das Oktoberfest. Unter anderem will man mit 100 zusätzlichen Ordnungskräften auch an Tagen mit besonders starkem Andrang Taschen kontrollieren und den Zugang zur Wiesn regulieren, bei Überfüllung ist gar an die zeitweise Absperrung der Eingänge gedacht.

Damit will die Stadt vor allem auf den nach wie vor großen Andrang speziell an den Wochenenden reagieren. Aber das Thema ist heikel, weil jeder gleich an Terrorgefahren denkt. Spätestens seit dem rechtsterroristischen Bombenanschlag von 1980, bei dem 13 Menschen starben, weiß man, wie verletzlich diese Großveranstaltung ist.

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Und als 2009 Islamisten im Internet mit einem Anschlag auf die Wiesn drohten, wurde ein verschärftes Sicherheitskonzept umgesetzt, mit drei Sperrringen, Zufahrtskontrollen und 170 fest verankerten und versenkbaren Pollern. Gut 500 Polizisten sind auf dem Gelände und drumherum im Einsatz, dazu kommen städtische Wachleute und das Security-Personal in den Zelten - ein großes Bierzelt beschäftigt zu Spitzenzeiten um die 120 Ordner.

Trotzdem lässt sich bei mehr als sechs Millionen Menschen in gut zwei Wochen vollständige Sicherheit wohl nicht herstellen. Das mag ein Grund für den leichten Rückgang der Besucherzahlen seit ein paar Jahren sein. Dabei ist kein Gelände so gut gesichert wie die Wiesn, und Terroristen wählen ja eher Anschlagsorte, mit denen man nicht gleich rechnet. Aber wie sagt der Münchner mit der typisch bajuwarischen, doppelten Verneinung? "Nix Gwiss' woaß ma ned!", nichts Gewisses weiß man nicht.

© SZ vom 30.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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