Prügelopfer Teresa Z.:Nun droht eine Freiheitsstrafe

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Das Polizeipräsidium München hat nun auf die neue Entwicklung reagiert und den Beamten am Dienstag vom Dienst suspendiert. Das gleichzeitig laufende Disziplinarverfahren werde bis zum Abschluss des Strafverfahrens ausgesetzt. "Ansonsten äußern wir uns nicht zum Verfahren", sagte Polizeisprecher Wolfgang Wenger.

Das Präsidium hatte den Vorfall zuerst überhaupt nicht gemeldet. Erst als sich das Opfer an die Medien gewandt hatte, sagte Schmidbauer in einem Interview, dass der Schlag für den Beamten "konsequent" gewesen sei. Und dass durch die Veröffentlichung des Fotos von der schwer verletzten Frau die Polizei in der Öffentlichkeit in ein schlechtes Licht gerückt worden sei. Außerdem witterte Schmidbauer noch eine Medienkampagne gegen sein Präsidium. Auch Innenminister Joachim Herrmann stellte sich öffentlich hinter Schmidbauer und versuchte in einer Landtagssitzung, das Opfer zu diskreditieren.

Dem Beamten droht bei einer Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Beträgt die Freiheitsstrafe mindestens ein Jahr, ist er auch seinen Job los. Franz Erlmeier, der Anwalt von Teresa Z., hat die Anklageerhebung "zur Kenntnis" genommen, will sich aber dazu noch nicht äußern. Er hatte das Schriftstück bis zum Dienstagnachmittag noch gar nicht erhalten.

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