Polizei:Verdacht gegen Pfleger: Kriminalpolizei ermittelt im Klinikum Bogenhausen

Die Kripo ermittelt im Klinikum Bogenhausen. (Foto: Stephan Rumpf)

Denn eine 95-jährige Patientin hatte bei ihrem Aufenthalt mehrere Verletzungen erlitten, die ihre Angehörigen sich nicht erklären können.

Von Martin Bernstein, München

Eine 95 Jahre alte Schlaganfall-Patientin aus München hat während ihres Aufenthalts im städtischen Klinikum Bogenhausen im Oktober mehrere Verletzungen erlitten, die ihre Angehörigen sich nicht erklären können. Jetzt ermittelt die Münchner Kriminalpolizei wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Die Frau ist nach Polizeiangaben inzwischen aus der Klinik entlassen worden und wieder zurück in ihrem Altenheim.

Dreimal hatten während des Klinikaufenthalts Angehörige der alten Frau frische Verletzungen entdeckt. Am 8. November erstattete die Familie Anzeige. Noch am selben Nachmittag sei eine Streife in die Klinik gefahren, erklärte ein Polizeisprecher. Jetzt interessieren sich die Ermittler vom Kommissariat 26, zuständig für Körperverletzungen, für die Dokumentationen und weitere Akten zu dem Fall. Auch Zeugen werden vernommen.

"Wir bedauern diesen Vorfall außerordentlich und verstehen die Betroffenheit der Angehörigen", erklärte dazu ein Sprecher des Klinikums. Man wolle den Sachverhalt mit Nachdruck aufklären. Den Vorwurf einer vorsätzlichen Misshandlung wies das Klinikum aber entschieden zurück: "Nach Darstellung des Mitarbeiters entstand die Verletzung beim Umlagern der Patientin im Patientenbett."

Sollte sich indes der Vorwurf einer unsachgemäßen Pflege bestätigen, würde das "klare arbeitsrechtliche Konsequenzen" nach sich ziehen. Bis zur Aufklärung ist die Pflegekraft vom Dienst freigestellt.

© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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