Planegg:Tragische Sackgasse

Das Komische mit dem Tragischen zu verbinden, so zu erzählen, als wäre das Leben ein absurdes Theaterstück - genau darin kennt sich der Bestsellerautor Wladimir Kaminer bestens aus. Denn eigentlich ist er Dramaturg - und wohl deshalb scheint es so, als ob er seine Geschichten immer auch ein bisschen für eine Bühne schreiben, immer auch ein bisschen mehr würzen würde als nötig.

Kaminer, gebürtiger Russe und seit Jahren in Berlin ansässig, ist einer, der das Leben liebt und es manchmal auch ordentlich würzt - oder besser gesagt, ordentlich salzt. So zumindest sagt er das selbst von sich. Er salze "alles gerne". Mit der "Russendisco" fing alles an. Die junge Generation in der jungen Hauptstadt Berlin war sein Thema in einem Buch, das Kultstatus erreicht hat. In seinem neuen Buch, das im September erschienen ist, geht es nun um die Kunst. Um das Leben und die Menschen, um Künstlerpech und Lebenskünstler. Die Kurzgeschichten in "Das Leben ist (k)eine Kunst" (Manhattan) handeln also von traurigen Clowns, abgehalfterten Superstars, Regenmachern, Putzfrauen und Künstlern, die durch ihre Kunst und an ihrer Kunst scheitern. Im Gegensatz zur Kunst", sagte Kaminer einmal, "geht das Leben immer weiter". Im realen Leben gebe es keine Happy Ends, und auch keine tragischen Sackgassen. Am Mittwoch, 25. November, ist der Autor im Planegger Kupferhaus, Feodor-Lynen-Straße 5, zu Gast. Um 20 Uhr liest Kaminer aus seinem Buch. Karten gibt es an der Abendkasse. Kartentelefon: 899 26-0.

© SZ vom 20.11.2015 / Ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: