"Information ist alles": Nach dieser Devise stellte die Gemeinde Planegg jetzt als erste Landkreis-Kommune einen digitalen "Info-Point" an der Planegger Bahnhofstraße - am Fußgängerüberweg beim Edeka - vor. Das Gerät in Form einer Stele hat es durchaus in sich: Auf einem übersichtlichen Monitor wird täglich zwischen halb fünf Uhr morgens bis 22.30 Uhr abends ein abwechslungsreicher Info-Mix aus Kultur, Handel und Gemeindeleben präsentiert, die neuesten Corona-Regeln ebenso wie die Angebote der Volkshochschule, Daten zu aktuellen Bauvorhaben der Gemeinde, freie Ausbildungsplätze oder ein detaillierter Stadt- und Wegeplan von Planegg und Martinsried.
Es sind Hunderte Informationen, die täglich und kurzfristig geändert oder erweitert werden können. Allein im Rathaus sind ein halbes Dutzend Kräfte unter anderem damit beschäftigt, das Tool aktuell zu halten. Chefin ist Bärbel Zeller. Die Wirtschaftsreferentin der Gemeinde nennt das Angebot "mein Baby".
In der Tat kümmert sich Zeller seit Jahren darum, das digitale Angebot in der Gemeinde zu erweitern. Die Stele wurde von Giuliano Grandis und Gerald Röckl von einer Agentur entworfen, der Planegger Comic-Zeichner Mike Maurus gab dem Angebot mit seinen Figuren Willy und Paula einen witzigen Touch, und Barbara Reinicke vom Planegger Archiv steuert aktuelle Infos und Schmankerl aus dem Archiv bei. "Wir bringen die News aus Planegg direkt zu den Leuten", freute sich Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU): "Die Stele gibt uns die Möglichkeit, die Bürger quasi im Vorbeigehen zu informieren. Das soll auch unterhalten und die Identität Planeggs stärken."
Nafziger betont aber auch, dass das Info-Tool auf Privates verzichtet, keine politischen Ansichten verbreitet und schon gar keinen Wahlkampf enthalten wird. Bärbel Zeller weist darauf hin, dass "jedes Jahr rund 800 Neubürger nach Planegg ziehen, die vieles der Gemeinde nicht kennen. Wir wollen sie auch animieren, bei uns im Ort einzukaufen."
Der Info-Point bietet die Möglichkeit, über Google-Maps per Suchfunktion nach jeder gewünschten Branche zu forschen und sich den Weg dorthin zeigen zu lassen. 10 000 Euro hat sich die Gemeinde das kleine technische Wunderwerk kosten lassen, den Wlan-Anschluss liefert eine Apotheke auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die mannshohe Stele, von der es im nächsten Jahr ein weiteres Exemplar auch in Martinsried geben wird, ist Teil einer Digital-Strategie, die Planegg seit 2019 verfolgt. Digitale Techniken sollen helfen, die Kommune als Wohn- und Einkaufsstandort zu verbessern. Der nächste Schritt ist bereits in Vorbereitung: die Einführung einer Würmtalcard.