Planegg:Schau im Schaufenster

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Kunstwerk im Klamottenladen: Burgl Block positioniert eines ihrer Werke. Da ihr coronabedingt die Räume zum Ausstellen fehlen, überzeugte sie Planegger Geschäftsinhaber, Bilder in die Auslage stellen zu dürfen. (Foto: Catherina Hess)

Mehrere Geschäfte der Würmtal-Gemeinde zeigen Bilder der Malerin Burgl Block

Von Rainer Rutz, Planegg

Freischaffende Künstler leiden besonders unter der Corona-Pandemie. Ausstellungen werden abgesagt, Konzerte finden nicht statt, Lesungen fallen aus. Nicht anders ergeht es der Planegger Malerin Burgl Block. Sie lebt seit 1975 im Würmtal und ist bekannt aus Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im Planegger Rathaus, auch als Leiterin der Malgruppe "die GRÄativs" aus Gräfelfing. Die 72-Jährige musste nun eine Absage hinnehmen: Eigentlich sollte sie im Herbst im Martinsrieder Max-Planck-Institut ausstellen, die Schau wurde um ein Jahr verschoben. Doch Burgl Block bleibt nicht untätig und will ihre Bilder auf andere Art unter die Leute bringen.

"Meine Idee ist es, Werke meines Zyklus ,Bilder und Gedanken' in den Schaufenstern Planegger Geschäfte in der Bahnhofstraße zu zeigen", erklärt sie ihr Konzept. Block nennt das "Bilder im öffentlichen Raum ausstellen", dazu braucht sie keine Vernissage, keine großen Menschenansammlungen - und ist trotzdem präsent. Ihr Vorstoß war bei den Planegger Geschäften der Bahnhofstraße sehr erfolgreich. Zehn Ladeninhaber erklärten sich bereit, ein oder zwei Bilder in den Schaufenstern auszustellen, darunter ein Friseur, Modegeschäfte, Buchläden, ein Sportgeschäft, eine Apotheke und ein Reformhaus. "Alle waren sehr freundlich und spontan", sagt Block. Sie hat versucht, manche ihrer Bilder themengerecht anzubringen: Etwa "Das Nimmermehr", zwei Röntgenbildern nachempfundene Collagen, die sich passend im Schaufenster einer Apotheke wiederfinden. "Leichte philosophische Alltagskost" will Burgl Block so den Planeggern präsentieren. Corona spielt dabei eine große Rolle: "Jetzt wäre die Zeit, in der man sich durchaus seine Gedanken über das Leben machen sollte", sagt die Künstlerin. Die ausdrucksstarken Bilder mit Titeln wie "Gegensätze warm - kalt", "Regen", "Bitte nicht alles versiegeln" oder "Alarmstufe Rot" sollen dazu einen Beitrag leisten. Die Bilder werden vom Samstag, 20. Juli, bis zum 16. Juli zu sehen sein.

© SZ vom 20.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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