Planegg:Planegger SPD geht in die Offensive

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Früher Start in den Wahlkampf: SPD-Chef Felix Kempf, Bürgermeister-Kandidatin Christine Berchtold und Europa-Bewerber Korbinian Rüger (von links). (Foto: Privat)

Christine Berchtold will das Bürgermeister-Amt wieder für die Genossen erringen

Von Rainer Rutz, Planegg

Sie ist 60 Jahre jung, von Beruf Pädagogin und lebt seit 33 Jahren in Planegg: Christine Berchtold, seit sechs Jahren aktives Mitglied in der SPD, will Planeggs nächste Bürgermeisterin werden. Die SPD-Mitgliederversammlung hat die Leiterin der Grundschule an der Königswieser Straße in Fürstenried am Mittwochabend, wie bereits gemeldet, im DJK-Heim einstimmig, das heißt mit 16 Stimmen, gewählt. Die SPD ist damit, rund 15 Monate vor der nächsten Kommunalwahl, die erste Partei in Planegg, die ihren Bürgermeister-Kandidaten aufstellt. Amtsinhaber Heinrich Hofmann (ebenfalls SPD) darf altersmäßig nicht mehr antreten.

Es waren nicht gerade viele SPD-Mitglieder ins DJK-Heim gekommen, 16 von immerhin rund 70. Zu Beginn der Versammlung sagte der Ortsvorsitzende und Gemeinderat Felix Kempf, man sei ausgesprochen glücklich, mit Berchtold eine patente Kandidatin gefunden zu haben: "Sie könnte es ohne Probleme machen." Die Kandidatin, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und seit einem Jahr auch im SPD-Vorstand, ist außerdem aktives Mitglied im Pfarrgemeinderat von St. Elisabeth und, wie sie selbst sagt, bestens mit dem Planegger Leben vertraut. Berchtold hat ein Jahrzehnt lang die Grundschule an der Bäckerstraße in Pasing geleitet, bevor sie nach Fürstenried gewechselt ist. "Planegg ist mir sehr, sehr wichtig", meinte sie bei ihrer Vorstellungsrede, "es ist meine Heimat. Dafür will ich mich hundertprozentig einsetzen".

Ihre Qualifikationen als Schulleiterin sieht sie als beste Basis für ihre Arbeit als mögliche Bürgermeisterin: "Als Rektorin konnte ich viele Erfahrungen sammeln und enorm dazu lernen, vor allem, wie man richtig zuhört und die Menschen ernst nimmt." Eine Schulleiterin müsse "eine Schule in allen Belangen gut führen." Einen Schwerpunkt einer von ihr geführten Rathaus-Verwaltung sieht Berchtold vor allem in der Wohnungspolitik: "Es ist so schade, dass viele unserer jungen Leute nicht hier bleiben können, weil sie keine bezahlbare Wohnung finden." Sie hoffe, dass man beispielsweise am Bahnhofsareal bezahlbare Wohnungen schaffen könne.

Ein weiteres Anliegen ist ihr die Verringerung der Verkehrsbelastung. So will sie beispielsweise einen Schwerpunkt auf die Schaffung neuer Radwege setzen. Im sozialen Bereich sieht Berchtold die Vereine in der Verantwortung. Sie werde alles tun, um diese zu unterstützen. Sie wolle eine Begegnungsstätte für alle Bürger, Jung und Alt, schaffen. Das hohe Niveau Planeggs in der Kinder- und Jugendbetreuung müsse gehalten werden. Zum Streitthema neuer Gewerbegebiete hält sie "absolute Zurückhaltung" bei deren Ausweisung für geboten. Planegg verfüge schon jetzt über "mehr Ein- als Auspendler: Wir müssen Planegg so erhalten, wie es jetzt ist." Felix Kempf bestätigte seiner Genossin "Führungserfahrung und soziale Kompetenz".

Es war der frühere Bürgermeister Dieter Friedmann, der in der Aussprache Christine Berchtold "ein hartes Jahr bis zu den Wahlen" ankündigte. Sie müsse "überall hingehen, wo es Veranstaltungen gibt und immer als Letzte gehen: Du musst dein Bekanntsein weiter ausbauen." Der Amtsinhaber, Bürgermeister Heinrich Hofmann, machte seiner Parteifreundin jedenfalls Mut: "Wer ein Lehrerkollegium leiten kann, der kann auch mit dem Gemeinderat."

© SZ vom 31.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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