Planegg:Modern, aber laut

Das Ende 2018 in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk in der Tiefgarage am Rathaus versorgt etliche Einrichtungen: Rathaus, Kinderhort, Grundschule, Bücherei, Musikschule, Polizei, das Feuerwehr-Gebäude und eine gemeindliche Wohnanlage. Das 1,4 Millionen teure Vorzeigeprojekt hat sich bewährt - doch ein Manko hat die Gemeinde zum Ärger etlicher Anlieger bis heute nicht in den Griff bekommen: Das Blockheizkraft entwickelt Nebengeräusche, die, vor allem nachts, in weitem Umkreis zu hören sind und so manchem den Schlaf rauben. Zum Beispiel Heinz Gajewski, der in der Wohnanlage neben dem Rathaus lebt: "Nachts wache ich regelmäßig auf, bei südwestlicher Windrichtung ist es am schlimmsten." Beschwerden kamen auch von Anliegern der Münchner und sogar der Pasinger Straße. Betroffen ist übrigens auch der neue Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU), der direkt neben dem Rathaus im alten Forsthaus wohnt.

Der Lärm, sagt Rathaus-Pressesprecherin Martina Sohn, kommt nicht vom Blockheizkraftwerk selbst, sondern, wie Fachleute jetzt ermittelt haben, von den beiden Gaskesseln. Er macht sich über die neuen Aluminium-Kamine bemerkbar: "Wir haben schon verschiedene Möglichkeiten geprüft, das zu unterbinden." Der Einbau eines Schalldämpfers scheiterte, weil die Räume in der Rathaus-Tiefgarage zu eng sind: "Nun muss in den Kamin eine sogenannte Lärmminderungsanlage eingebaut werden", sagt Sohn. Für die Messungen wurde ein Fachbüro eingeschaltet: "Danach kann die Sonde dimensioniert und angefertigt werden." Dass das von heute auf morgen geschieht, glaubt man im Rathaus nicht: "Die Auftragsbücher der Büros und Handwerker sind trotz Corona gut gefüllt", sagt Sohn.

© SZ vom 08.10.2020 / rar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: