Planegg:Konzert, Kabarett und Kinder

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Das Kulturforum Planegg plant den Ausbau des Programms

Von Rainer Rutz, Planegg

Kulturelles Leben spielt im öffentlichen Raum von Planegg eine immer größere Rolle. Das zeigt sich vor allem am Jahresbericht des Kulturforums Planegg, der jetzt im Gemeinderat vorgestellt wurde. Demnach stieg das Angebot an kulturellen Veranstaltungen im letzten Jahr ebenso wie die Nachfrage. Das Forum, dem nahezu alle kulturellen Vereine Planeggs und Martinsrieds untergeordnet sind, plant in den nächsten beiden Jahren eine massive Steigerung in den Bereichen Musik, Theater, Kabarett und Kinderprogramme.

Die Entwicklung des erst wenige Jahre alten Kulturforums ist eine Erfolgsgeschichte. Hauptsächlich mit der Koordinierung des ohnehin großen kulturellen Angebots in der Würmtalgemeinde beschäftigt, haben die Kulturreferentin Anja Fanslau und ihre Mitarbeiter das Programm immer weiter vergrößert und werden mittlerweile als Profis gesehen - von Kulturvertretern im gesamten Umland, aber auch auf großer Bühne. Denn im Planegger Kupferhaus, das in der Szene vor allem wegen seiner Akustik gerühmt wird, treten mittlerweile Künstler aus aller Welt auf. Darüber hinaus wird der große Saal zunehmend von Produzenten für die Musik-Aufnahme genutzt, Tendenz stark steigend. "Das spricht sich in der Szene herum", sagt Anja Fanslau. Die Besucher kommen nur zu einem Drittel aus Planegg und Martinsried; der Rest verteilt sich auf das Umland und München.

Es sind die "drei großen K", so Fanslau, mit denen das Kulturforum immer größere Erfolge einfährt: Konzert, Kabarett, Kinder. Vor allem die Abonnements erfreuen sich großer Beliebtheit, rund 300 wurden im vergangenen Jahr je Sparte verkauft. Demnächst will man Abos auch für das Theaterprogramm anbieten. Theater, früher ein Stiefkind, soll weiter in den Mittelpunkt gestellt werden. Dazu wird es unter anderem eine Produktion der Hamburger Kammerspiele namens "Der Ghetto Swinger" über das Leben des Jazzmusikers Coco Schumann geben. Ziel ist es, sagt Claudia Heuermann vom Kulturforum, "die Hunderter-Marke dauerhaft zu knacken", was offenbar im Gegensatz zum Kabarett und zur klassischen Musik nicht ganz einfach ist. Dass mit dem Programm ganz allgemein ein breites Publikum angesprochen wird, freut im Kulturreferat besonders: "Da sind nicht nur die Älteren, sondern auch ein großes jugendliches Publikum zu finden."

Das alles kostet viel Geld. Und wie immer im Kulturbereich der meisten Kommunen, wird auch in Planegg unterm Strich nichts verdient. Man ist schon froh, wenn das angepeilte Haushaltsdefizit nicht erreicht wird: Die 47 Veranstaltungen im vergangenen Jahr schlossen mit einem Gesamtdefizit von 279 000 Euro ab, eingeplant waren bis zu 324 000 Euro. In der Aussprache meinte dazu Peter von Schall-Riaucour (FDP), man könne sich "angesichts der Bevölkerungsstruktur im Würmtal" durchaus einmal überlegen, die Preise für bestimmte Angebote anzuheben, dies sei bei "einem derart qualitativ hochwertigem Programm" angemessen. Anja Fanslau sieht das differenziert: Zum einen seien die Ticketpreise gar nicht so billig, Konzert- und Theaterkarten kosten im Einzelverkauf bis zu 30 Euro. Und zum anderen "gehören günstige Preise zu unserer Marketingstrategie".

© SZ vom 29.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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