Planegg:Glück darf weiter baggern

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Planegg stimmt Kompromiss zum Kiesabbau für fünf Jahre zu

Mit dem großräumigen Kiesabbau des Gräfelfinger Unternehmens Glück und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten wird die Gemeinde Planegg noch lange leben müssen. Nolens volens und angesichts der Tatsache, dass es offenbar keine wirklichen und erfolgversprechenden rechtlichen Schritte gibt, stimmte der Gemeinderat jetzt einem zuvor mit dem Unternehmen und dem Landratsamt München ausgehandelten Kompromiss zu. Danach wird dem Kiesunternehmen erlaubt, in den kommenden sechs Jahren auf dem Martinsrieder Feld - ein auf Gräfelfinger Grund liegendes Gebiet zwischen Gräfelfing und der Ortsgrenze zu Martinsried - auszukiesen.

Der Abbau soll im kommenden Jahr beginnen und nach fünf Jahren abgeschlossen sein, das sechste Jahr soll der Rekultivierung dienen. Das Unternehmen muss sich verpflichten, drei Monate vor dem Abbau die Bevölkerung von Planegg, Martinsried und auch Gräfelfing auf einer Öffentlichkeitsveranstaltung über alle Details der Maßnahme zu informieren.

Die Bürger sollen darüber hinaus Einsicht in alle relevanten Unterlagen einschließlich der Gutachten bekommen. Glück darf im Lauf des Jahres 2018 einen sechs Meter hohen Staubschutzwall errichten, der allerdings nach Abschluss der Rekultivierungsarbeiten sofort wieder zurückgebaut werden muss. Außerdem muss die Firma eine Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen. Im Vorfeld dieses jetzigen Gemeinderatsbeschlusses hatte die Gemeinde Planegg eine entsprechende Anfrage des Landratsamts München im vergangenen Jahr abschlägig beschieden. Gefordert wurde ein sogenanntes "abgrabungsrechtliches Verfahren". Dies hätte exaktere Zeitabläufe und eine Miteinbeziehung der Nachbarkommunen bedeutet.

Allerdings hat Glück auch auf Veranlassung des Landratsamts in der Zwischenzeit schärfere Auflagen zur zeitlichen Befristung akzeptiert, die Frist wurde von ursprünglich zehn Jahre auf sechs reduziert. Bei einem Gespräch in der Münchner Behörde einigten sich die Vertragspartner auf einen Kompromiss, der jetzt vom Gemeinderat akzeptiert wurde. In der Gemeinderatssitzung wurde von Seiten der Verwaltung argumentiert, die Firma habe somit alle Bedingungen Planeggs akzeptiert. Die mündlichen Zusagen sollen jetzt in einen entsprechenden Vertrag zwischen Planegg, Glück und dem Landratsamt münden.

© SZ vom 27.07.2017 / RAR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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