Planegg:Ein Schild macht keine Verkehrsberuhigung

Die Egenhofenstraße in Planegg - eine ruhige Sackstraße nahe der Bahnlinie - bleibt, wie sie ist. Der Ferienausschuss lehnte mit knapper Mehrheit einen Antrag der FDP ab, diese reine Wohnstraße als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen. Dafür hätte gesprochen, meinte Fritz Haugg in seiner Begründung, dass die Egenhofenstraße "vorwiegend eine Aufenthaltsfunktion" habe. Da sie keine getrennten Fuß- oder Radwege aufweise, hielten sich dort viele Fußgänger, auch spielende Kinder, auf der Fahrbahn auf. Bei der Rathaus-Verwaltung fand der Vorschlag wenig Gegenliebe. In einer Stellungnahme wies sie darauf hin, dass die Straße als verkehrsberuhigter Bereich entsprechend gestaltet werden müsse und zwar so, dass alle Verkehrsteilnehmer sichtbar die gleichen Rechte und Pflichten hätten. Dies sei nur durch die Aufstellung eines Schildes, wie von der FDP angeregt, nicht möglich. Ohnehin gebe es hier ein Tempo-Limit von 30 Stundenkilometern, am Ende der 350 Meter langen Straße befinde sich eine Tiefgarage. In der Diskussion meinte Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD), in Planegg geb es "viele derartige Straßen". Hermann Nafziger (CSU) glaubt, das System "ohne Bürgersteige" laufe "hervorragend: Einen weiteren Bedarf sehe ich nicht." Ralf Tatzel (SPD) fand die Auswahl gerade der Egenhofenstraße willkürlich. Und Herbert Stepp (Grüne Gruppe 21) glaubt, dass "die Leute das vielleicht gar nicht wollen. Da müssen wir erst einmal fragen." Mit fünf gegen vier Stimmen wurde der Antrag in dieser Form abgelehnt. Die Verwaltung will allerdings die juristischen Erfordernisse für einen verkehrsberuhigten Bereich an dieser Stelle noch einmal überprüfen.

© SZ vom 12.09.2019 / rar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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