Planegg:Die Einnahmen sprudeln

Lesezeit: 2 min

In Planegg steht ein Rekordhaushalt vor der Verabschiedung. Viele Investitionen geplant

Von Rainer Rutz, Planegg

In seltener Einmütigkeit haben die Parteien im Planegger Gemeinderat jetzt den Etat-Entwurf für das Jahr 2018 gebilligt. Verabschiedet werden soll das umfangreiche Werk am Donnerstag, 21. Dezember. Mit Gegenstimmen ist nicht zu rechnen. Im Finanzausschuss lobte der sonst eher zurückhaltende Kämmerer Peter Vogel seine Fleißarbeit mit überschwänglichen Worten: "Das ist ein wirklich schönes Exemplar von Etat im wahrsten Sinn des Wortes, ein sehr guter Etat." 57 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt und den Vermögenshaushalt sind zusammengekommen - ein Rekordhaushalt, wie es ihn in dieser Höhe in Planegg noch nie gegeben hat, acht Prozent mehr als im Vorjahr. Zu verdanken ist dies vor allem den Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer, deren Ansatz für 2017 noch deutlich übertroffen wurde. Derzeit, sagte Vogel, liege man bei 22 Millionen Euro, das bisher beste Ergebnis von 24 Millionen Euro aus dem Jahr 2016 werde man wohl nicht mehr erreichen. Der Grundsteuer-Hebesatz für die Unternehmen wird unverändert bei 310 von Hundert belassen - ein Mittelwert im Landkreis München. Erstmalig in den vergangenen Jahren prognostizierte der Kämmerer jetzt keine Schuldenaufnahme bis mindestens 2021 mehr, die Gemeinde könne hier durchaus optimistisch in die Zukunft blicken, sagte er. Planegg wird also auch in Zukunft ohne Kredite auskommen. Dies alles auf einem hohen Investitionsniveau: Allein für die Betreuung von Kindern gibt die Kommune 2018 3,25 Millionen Euro aus, die Generalsanierung der Grundschule, angesetzt mit knapp zwölf Millionen Euro, wird 2018 2,6 Millionen verbrauchen. Die Feuerwehr erhält rund 1,2 Millionen für Neuanschaffungen, Straßenbau verschlingt 3,4 Millionen. Für die Ortsmitte von Martinsried, angesetzt mit 3,7 Millionen Euro, wird 2018 eine weitere Million eingeplant. Eine knappe Million fließt ins Planegger Bahnhofsareal, eine weitere halbe Million in die Ortsumfahrung von Martinsried. Für die U-Bahn-Planung steht zunächst eine halbe Million Euro bereit, derselbe Betrag fließt in Sozialbauten. Für das Rathaus-Personal werden übrigens 8,5 Millionen Euro fällig - 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Dass der Landkreis München seine Kreisumlage - das ist der finanzielle Anteil den er sich von den einzelnen Gemeinden für seine Investitionen holt, deutlich um knapp vier Punkte erhöht hat, wurde von Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) und den Fraktionssprechern mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Planegg zahlt jetzt 14,1 Millionen Euro an den Landkreis München.

Der einzige Posten, der von etlichen Gemeinderäten in Frage gestellt wurde, waren 75 000 Euro, die Planegg künftig jährlich an die drei größten Sportvereine für die Einstellung eines so genannten "Vereinsmanagers" zahlen will. Diese "großen Publikumsvereine mit mehr als tausend Mitgliedern können ihre Arbeit ehrenamtlich nicht mehr stemmen", sagte Hofmann. CSU-Sprecher Michael Book vertrat die Ansicht, "auf Dauer" solle man die Ehrenamtlichkeit nicht finanzieren. In die gleiche Kerbe schlug auch Anneliese Bradel (Grüne Gruppe 21): "Ein Vereinsmanager gehört nicht zu unseren Aufgaben." Und Bürgermeister Peter Heizer (FW) zeigte sich verwundert: "Früher lief das alles wie selbstverständlich ehrenamtlich ab."

Trotz dieser Detailkritik betonten Sprecher aller Fraktionen, dass sie dem Etat 2018 zustimmen werden. Heizer lobte Kämmerer Vogel für seine Transparenz: "Heutzutage ist der Etat kein Buch mit sieben Siegeln mehr."

© SZ vom 12.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: