Planegg:Dem Frauenbund fehlt Nachwuchs

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Planegger Zweigverein kündigt "Ruhephase" an

In 101. Jahr seines Bestehens löst sich der Katholische Deutsche Frauenbund, Zweigverein Planegg, Krailling, Martinsried auf. "Es fehlt einfach der Nachwuchs", sagt Erika Weichelt, die Erste Vorsitzende, auf Anfrage. Seit 20 Jahren leitet sie den Verein, dessen Ziel es war, Frauen in allen Lebenslagen zu unterstützen: mit Informationen und Weiterbildungsangeboten, mit gemeinsamen Unternehmungen oder gegenseitiger Hilfe in schwierigen Lebenslagen. Es gebe zwar noch etwa 40 Mitglieder, sagt Weichelt, doch zu einer der letzten Veranstaltungen seien nur noch drei Frauen gekommen. Ende November gab es eine kleine Abschiedsfeier im Heide Volm.

Früher, als es nur den Schützen- und Trachtenverein, seit den 1950er Jahren auch den Männergesangsverein in Planegg gab, hatte der Katholische Deutsche Frauenbund in Planegg und Krailling großen Zulauf. "Es gab nicht so viele andere Angebote", sagt Weichelt. Sie erinnert an den großen Weihnachtsbasar, den der Verein jedes Jahr im Pfarrheim St. Elisabeth in Planegg veranstaltete und der bis zur Jahrtausendwende regelmäßig stattfand. Sogar Münchner seien gekommen, um etwas zu ergattern, erzählt sie. Der Erlös sei stets für wohltätige Zwecke eingesetzt worden.

Ursprünglich war es die Kernaufgabe des Vereins, alleinstehenden Frauen eine Ausbildung zu ermöglichen, damit sie finanziell selbständig werden konnten und nicht gezwungen waren, allein aus finanziellen Gründen zu heiraten, erzählt Weichelt aus der Historie des Frauenbunds. Später gab es dann viele informative Vorträge, unter anderem über Erbschaftsfragen oder auch über Hilfsangebote in Notlagen. Daneben spielte das gesellige Beisammensein eine immer größere Rolle, der Verein veranstaltete viele Busfahrten zu Ausflugszielen.

Nun soll der Verein in eine "Ruhephase" gehen, sagt Weichelt. Das habe der Führungskreis, zu dem auch die Zweite Vorsitzende Christl Bierschneider gehört, die den Verein vor Weichelts Amtszeit 25 Jahre lang geleitet hat, so entscheiden. "Ich hoffe immer noch, dass sich jemand findet, der weitermachen will."

© SZ vom 10.12.2019 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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