Planegg:Das Lebenswerk bleibt

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Weggefährten nahmen am Freitagnachmittag Abschied von Planeggs Altbürgermeister Alfred Pfeiffer, der im Alter von 90 Jahren an den Folgen eines Sturzes verstorben ist. (Foto: Robert Haas)

Emotionaler Abschied von Altbürgermeister Alfred Pfeiffer

Von Rainer Rutz, Planegg

"Tot ist nur, wer vergessen wird". Dieser Satz des Philosophen Immanuel Kant, am Freitagnachmittag zitiert von Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD), fasst zusammen, was nahezu alle Redner bei der Trauerfeier zum Tode des Planegger Altbürgermeisters Alfred Pfeiffer auf ihre Weise ausdrückten: Pfeiffer, mit 90 Jahren an den Folgen eines Sturzes am 19. Dezember verstorben, wird in Planegg und Martinsried nachwirken: durch seine Arbeit, sein Engagement, seinen Charakter, seine Originalität, seine Offenheit.

Rund 300 Trauergäste waren gekommen, viele Bürger, Politiker, Weggefährten, um Abschied zu nehmen von ihrem "Fredi", der 58 Jahre Gemeinderat von Planegg war, sechs Jahre Erster Bürgermeister, Träger etlicher hoher Auszeichnungen, Mitglied in vielen Vereinen. Die kleine Aussegnungshalle auf dem Planegger Friedhof reichte für die Trauerfeier bei Weitem nicht aus, die Gemeinde musste ein Zelt aufstellen. Dass Pfeiffer "Spuren hinterlassen hat in unserem Planegg", wie sich Bürgermeister Hofmann ausdrückte, war aus allen Reden herauszuhören. Gemeinderat Roman Brugger, der Pfeiffers Weg in der bayerischen und Planegger SPD nachzeichnete, seinen "Onkel Fredi" einen "nachdenklichen und streitbaren Freund" nannte, welcher aber auch "unglaublich zäh" sein konnte. Der als klassischer bayerischer Sozialdemokrat aus einfachen Verhältnissen stammte und der sein Planegg liebte.

Oder Max Häringer, ehemaliger und langjähriger Vorsitzender des Sportclubs Planegg-Krailling, der berichtete, wie Alfred Pfeiffer, "dem wir so vieles zu verdanken haben", seinen Lieblingssportverein "ständig anschob". Die Vertreterin der Freiwilligen Feuerwehr, die auf die vielen Verdienste Pfeiffers und sein Engagement für die Feuerwehr hinwies und sich bedankte, und schließlich Astrid Pfeiffer, eine der beiden Töchter des Altbürgermeisters. Ihre zutiefst emotionalen und persönlichen Worte berührten alle Trauergäste. Sie habe "Angst, dass etwas verloren geht" von dem, was sie, ihre kleine Tochter, die Schwester, ihre Mutter und viele Planegger von ihrem Vater über die Jahre hätten lernen können, sagte die Journalistin. Und sie versprach, das Lebenswerk ihres Vaters hochzuhalten und zwei der Werte weiterzutragen, die ihm ihren Worten nach besonders am Herzen lagen - Gerechtigkeit und das Recht auf Bildung.

© SZ vom 28.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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