Planegg:Das Drama unter der Brücke

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Bei einer Schlauchbootfahrt auf der Würm verletzt sich ein 25-Jähriger schwer

Von Martin Bernstein, Planegg

Drei Mann in einem Boot - doch die Vatertagspartie endete, anders als der mehrfach verfilmte Romanklassiker, tragisch. Bei einer Schlauchbootfahrt auf der Würm ist am Donnerstag ein 25 Jahre alter Student schwer verletzt worden. Eine Holzlatte, die der junge Mann zum Steuern benutzt hatte, verkeilte sich in Planegg unter einer Würmbrücke und bohrte sich fünf Zentimeter tief in den Oberkörper des Mannes.

Die drei Münchner Studenten waren nach Polizeiangaben am Vatertag gegen 13 Uhr würmabwärts unterwegs. Um sich während der Bootsfahrt vom Ufer abstoßen zu können, waren sie jeweils mit einem flachen Holzstab ausgerüstet. Die drei 23 und 25 Jahre alten Männer waren lediglich mit T-Shirts bekleidet und trugen keine Schwimmwesten. Der Fluss führt derzeit immer noch überdurchschnittlich viel Wasser. Am Pegel Obermenzing wurden am Donnerstag knapp 70 Zentimeter Wasserstand gemessen, zehn Zentimeter mehr als im Jahresdurchschnitt. Was für Bootsfahrer bedeutet: Die Brücken hängen tief - Kopf einziehen!

An der Brücke der Germeringer Straße in Planegg wurde es besonders eng. Nach oben waren dort nur 52 Zentimeter Platz. Die drei Bootsfahrer mussten sich flach hinlegen, um die Brücke unterfahren zu können. "Aus Unachtsamkeit", so eine Polizeisprecherin, ließ der 25-Jährige das vordere Ende seines Stocks über dem erhöhten Bug aufliegen. Als das Schlauchboot mit seinen drei Insassen unter der Betonbrücke war, verkeilte sich der Holzstab zwischen einem Brückenbauteil und der Brust des Studenten. Das Boot steckte fest. Doch die Strömung der Würm drückte nach. Und so bohrte sich das verjüngte Ende des Stabes in die Brust des Münchners.

Erst als sich das Schlauchboot drehte, konnten die beiden Mitfahrer die Verkeilung lösen und mit dem Schlauchboot an das nächstgelegene Ufer fahren. Der 25-Jährige hatte bei dem Unfall schwere Verletzungen am Oberkörper erlitten und kam mit dem Rettungsdienst zur stationären Behandlung in ein Münchner Klinikum.

Wegen ihrer zahlreichen Flachstellen und Brücken sind Schlauchbootfahrer eher die Ausnahme auf der schnell fließenden Würm. Im Oberlauf zwischen Percha und Leutstetten gilt bis Ende Juni auch ein Befahrungsverbot.

© SZ vom 27.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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