Planegg:Brennpunkt wird entschärft

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Bauausschuss macht Weg für Kreuzungsumbau frei

Von Rainer Rutz, Planegg

Jahrelang hat die Gemeinde Planegg versucht, die gefährliche und unübersichtliche Kreuzung Pasinger Straße/Richard-Wagner-Straße zu entschärfen. Bürgermeister Heinrich Hofmann, der stets betonte, die Gemeinde könne für Unfälle mit abbiegenden Radlern womöglich haftbar gemacht werden, hat sich jetzt durchgesetzt: Gegen den Willen einiger Anlieger, die einen permanenten Rückstau vor ihrer Haustüre befürchten, wird die Kreuzung jetzt umgebaut und mit Ampeln versehen. Dies hat der Bauausschuss jetzt gegen die Stimmen der CSU entschieden.

Die Kreuzung wird jetzt so umgebaut, dass Radfahrer, von der Richard-Wagner-Straße kommend, an einer Ampel nach links abbiegen können, ebenso die Autofahrer. Die CSU hatte dagegen vorgeschlagen, die Radfahrer mittig auf eine Verkehrsinsel zufahren zu lassen und den Übergang über die stark befahrene Pasinger Straße dann mittels einer Druckknopfampel zu erleichtern - ein Vorschlag, der von Fachleuten aber als "Sonderlösung" eingestuft wurde, die juristisch schwer durchsetzbar sei. In der langen Debatte im Gemeinderat ging es noch einmal hoch her. Fritz Haugg (FDP) nannte den CSU-Vorschlag "suboptimal", zumal ein Verkehrsplaner betont habe, diese Art von Übergang könne "Autofahrer verunsichern" und sei daher gefährlich. Michael Book (CSU) beschwerte sich, "dass bei uns immer alles tausendprozentig sein muss". So werde eine sinnvolle Lösung kaputt gemacht. Umweltreferent Richard Richter schlug vor, die Richard-Wagner-Straße zusätzlich als sogenannte Fahrradstraße auszuweisen, sodass der Radverkehr Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern hat. Darüber will man nun nachdenken. Der Vorschlag von Max Gum-Bauer (FW), einen weiteren Ortstermin abzuhalten, wurde als sinnlos verworfen. Dass eine weitere Ampelanlage an dieser Stelle den Verkehr vermutlich nicht entzerren wird, sondern im Gegenteil dazu führen wird, zumindest in den Hauptverkehrszeiten morgens und abends Staus bis hinein in die Germeringer Straße zu verursachen, wurde von allen Seiten befürchtet. Betont wurde jedoch auch, dass die Sicherheit der Radfahrer Vorrang habe.

© SZ vom 05.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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