Planegg:Bares hilft

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Gemeinde Planegg vergibt Zuschüsse für die Vereine

Von Rainer rutz, Planegg

Die Gemeinde Planegg will an ihren großzügigen Zuschüssen für die Planegger und Martinsrieder Vereine festhalten. Rund 700 000 Euro erhalten 17 Vereine, die wie in jedem Jahr entsprechende Anträge gestellt haben. Neu an der diesjährigen Diskussion im Finanzausschuss war allerdings, dass etliche Gemeinderäte aufmerksamer als in früheren Jahren hinterfragen, was genau mit den teils erheblichen Summen passiert und auch genaue Abrechnungen fordern.

Auf die Sportvereine, die traditionsgemäß mit 335 000 Euro an der Spitze der Begünstigten stehen, trifft das allerdings eher nicht zu; ihre turnusmäßige Arbeit und vor allem die der Jugendabteilungen ist allgemein anerkannt. Da sich die Höhe der Zuschüsse an der Mitgliederzahl orientiert, erhält der SV Planegg-Krailling mit insgesamt rund 120 000 Euro den Löwenanteil, gefolgt vom Turnverein Planegg-Krailling mit rund 90 000 Euro.

Ein weiterer, großer Betrag entfällt auf die Musikschule Planegg-Krailling, die für das laufende Jahr einen Betriebsmittelzuschuss in Höhe von 233 000 Euro erhält. Gemessen an Größe und Zahl der Mitgliedsgemeinden der VHS Würmtal wird Planegg das Defizit der Volkshochschule mit 28 000 Euro auszugleichen helfen. Dazu allerdings soll die VHS noch Auskünfte erteilen. Einen entsprechenden Antrag stellte Anneliese Bradel (Fraktion Gruppe 21-Grüne). Sie sieht nämlich Widersprüche zwischen den insgesamt rückläufigen Zahlen und künftig gezahlten Honoraren.

Der Kulturförderverein erhält rund 19 000 Euro Zuschuss, der Verein "Musik im Würmtal" rund 10 000 Euro. 25 000 Euro gehen an "musica sacra", die "Schule der Fantasie" erhält 13 000 Euro. Dem evangelischen Pfarramt Planegg kommen außer der Reihe knapp 20 000 Euro zu - gedacht für die Sanierung der Orgel, eine neue Küche im Dietrich Bonhoeffer-Haus in Martinsried und die vielen Veranstaltungen, die die Kirche anlässlich des Luther-Jahres im Würmtal plant. Der Verein "Tollwürmchen" muss noch warten, ob er 3000 oder 6000 Euro an Zuschuss erhält; die Gemeinderatsmitglieder zeigten sich während der Beratungen mit der vorgelegten Begründung des Antrages nicht zufrieden.

Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour (FDP-Fraktion) hatte dann schließlich die Lacher auf seiner Seite, als er einen Zuschuss von 2500 Euro für einen Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr so hinterfragte: "Also... für ein Trink- oder Saufgelage will ich nichts zahlen", erklärte er und ließ sich dann doch überzeugen, dass der Betrag zwar "diffus interpretierbar", wie er sagte, aber sinnvoll und vor allem gerechtfertigt verwendet werden soll. Der Kameradschaftsabend einmal im Jahr sei eine Tradition und dient dem "Meinungs-und Erfahrungsaustausch untereinander", erklärte es der Zweite Bürgermeister Peter Heizer (Freie Wähler), zugleich auch Ehrenbrandmeister des Landkreises München.

© SZ vom 05.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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