Planegg:Austausch der Uralt-Rohre

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Der Würmtaler Zweckverband investiert in die Sanierung des Kanalnetzes und sucht ein neues Trinkwasser-Gebiet

Von Rainer Rutz, Planegg

Der Wasserzweckverband Würmtal, zuständig für Trink-und Abwasser in den Gemeinden Gräfelfing, Planegg, Gauting und Krailling, ist intensiv auf der Suche nach einem weiteren Trinkwasser-Gewinnungsgebiet für das Würmtal. Das erklärte Zweckverbands-Geschäftsführer Klaus Krüger auf der Verbandsversammlung am Dienstagnachmittag in Planegg. Krüger erläuterte, von den derzeit drei Gewinnungsgebieten Mühlthal, Königswiesen und dem Kreuzlinger Forst stehe Königswiesen nur befristet zur Verfügung, die Behörden drängten deshalb auf Nachschub.

"Das ist ein sehr aufwendiges Verfahren", meinte Krüger und sprach damit die vielen Kriterien an, die Trinkwassergewinnung erfüllen müsse. Die Investitionen in Suche und Untersuchungen machen einen erheblichen Anteil am soeben verabschiedeten Etat des Zweckverbands von 19 Millionen Euro für das Jahr 2018 aus. Der zweite große Brocken ist, wie alljährlich, das Geld, das für die Erneuerung von Rohren und Kanälen investiert werden muss. Im Jahr 2018 sind das sechs Millionen Euro. Damit werden in den Mitgliedsgemeinden 2,2 Kilometer Trinkwasserrohre und 1,3 Kilometer Kanäle erneuert - was immer mit erheblichen Einschränkungen im Straßenverkehr durch die Bauarbeiten verbunden ist.

Rund 100 Jahre sollen die Rohre eigentlich halten - und sie tun das auch meist. Tatsächlich gibt es im Würmtal noch Trinkwasserleitungen, die aus dem Jahr 1898 stammen, etwa in der Gräfelfinger Regerstraße oder in etlichen Straßen von Gauting und Krailling. Sie alle werden nun 2018 erneuert. Die Abwasserkanäle stammen in der Regel aus den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Anwohner der Bergstraße in Krailling werden sich eine Zeit lang beispielsweise auf erschwerte Anfahrten durch Bauarbeiten einstellen müssen: Mehr als 800 Meter ihrer Straße erhalten im nächsten Jahr neue Trinkwasserleitungen. Insgesamt, sagte Krüger, seien die Leitungen zwar "in einem sehr guten Zustand". Man müsse aber vorsorgen, damit dies so bleibe.

Das Würmtaler Wassernetz ist immerhin 266 Kilometer lang, 204 Kilometer macht dabei die Kanalisation aus. Läuft es nach Plan, sollen alle Rohre innerhalb von einhundert Jahren einmal ausgetauscht werden. Am besten sind 2018 die Planegger dran, ihre Kanäle wurden in den vergangenen Jahren weitestgehend erneuert. Ausgetauscht werden lediglich Trinkwasserleitungen in der Kraillinger Straße bis zur Bergstraße.

Ein Fachbüro bescheinigte dem Würmtal-Zweckverband eine ausgeglichene Gebührenkalkulation in den vergangenen vier Jahren. Vom Gesetzgeber ist vorgesehen, dass die Gebühren nach diesem Zeitraum jeweils überprüft werden müssen. Die Gebühren zu Lasten der Kunden für Trinkwasser und Kanalisation dürften sich nach der Kalkulation in den nächsten Jahren kaum verändern, sagte Klaus Krüger. Für Wasser bleiben sie stabil, für Abwasser werden sie dagegen "moderat steigen".

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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