Serien wie "Monaco Franze" oder "Kir Royal" hat jeder echte Münchner schon einmal gesehen. Doch es gibt auch legendäre Filme, die in der Stadt spielen. Uschi Glas strippte in einem Polizeirevier, Mehmet Scholl spielt seine letzten Pässe und Stanley Kubrick drehte hier einen Anti-Kriegsfilm. Die zehn besten München-Filme. "Zur Sache, Schätzchen" "Zur Sache, Schätzchen" von May Spils hat gleich zwei Münchner Institutionen ein Denkmal gesetzt: dem Schwabing der sechziger Jahre und der Hauptdarstellerin Uschi Glas. Der Film aus dem Jahr 1968 porträtiert junge Menschen, die unbekümmert in den Tag hineinleben. Mit ihrer Rolle an der Seite von Werner Enke traf Uschi Glas damals den Nerv der aufgewühlten Zeit, sie legt sogar einen Striptease auf dem Polizeirevier hin. So frivol war Uschi Glas nie wieder zu sehen.
"München - Geheimnisse einer Stadt" Es ist eine Liebeserklärung an München: 2000 erschien der poetisch-verträumte Film "München - Geheimnisse einer Stadt" von Dominik Graf und Michael Althen. Zu Beginn heißt es: "Ob man will oder nicht, so trägt jeder seine eigene innere Stadt in sich und wie beim Baum würde ein Schnitt Altersringe sichtbar machen, die sozusagen abbilden, wie die Stadt in uns allen wächst oder andersherum: wie man selbst in die Stadt hineinwächst." In dem zweistündigen Film werden statt berühmter Sehenswürdigkeiten wie dem Viktualienmarkt weniger bekannte Orte gezeigt: das verlassene, von der Natur überwucherte Floriansmühlbad zum Beispiel. Es geht um Fahrscheinkontrolleurinnen, Prostituierte, Bettler oder Imbissbudenbesitzer.
"Wege zum Ruhm" Stanley Kubrick, der 1999 verstarb, gilt als einer der berühmtesten Regisseure der Welt. Was jedoch nur wenige wissen: Er hat einen Film in München gedreht. In "Wege zum Ruhm" geht es um die Sinnlosigkeit und den Wahnsinn des Ersten Weltkrieges. Kirk Douglas spielt darin den Kommandanten eines kriegsmüden Regiments der französischen Armee. Gedreht wurde "Wege zum Ruhm" im Frühjahr 1957 in den Geiselgasteig-Studios und im Schloss Schleißheim. Ein etwas anderer München-Film.
Frei:gespielt - Mehmet Scholl - Über das Spiel hinaus Fußballer aus München haben sich als Sänger ausprobiert oder in Filmen gespielt. Doch meist war das - zumindest aus heutiger Sicht - vor allem eines: arg peinlich. Anders der Film "Frei:gespielt" aus dem Jahr 2007. Die Filmemacher Ferdinand Neumayr und Eduard Augustin haben dafür Mehmet Scholl vom FC Bayern in den letzten 48 Stunden seiner Profikarriere begleitet und zeigen noch einmal die wichtigsten Stationen von Scholls Karriere auf. Ein eindringlicher Dokumentarfilm über den Ballkünstler und Charakterkopf.
"Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" Helmut Dietl ist Kult in München - weil er Serien wie "Monaco Franze", "Kir Royal" oder "Der ganz normale Wahnsinn" erschaffen hat. Doch nicht nur mit TV-Serien, sondern auch mit Kinofilmen hat Dietl der Stadt ein Denkmal gesetzt: 1997 erschien sein Werk "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief". Es geht um ein Münchner Restaurant, in dem sich die Medienszene der Stadt trifft. Anspielungen auf bekannte Münchner und Vertreter der Schickeria sind nicht nur rein zufällig.
"Faustrecht der Freiheit" 1982 starb Rainer Werner Fassbinder (im Bild mit Hanna Schygulla) in seiner Wohnung in der Clemensstraße an einem tödlichen Mix aus Drogen und Medikamenten. Im Alter von nur 37 Jahren. Er gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der deutschen Nachkriegszeit. Seine Filme faszinieren, verstören, brechen Tabus, wühlen auf - und spielen fast alle in München. Eines seiner berühmtesten Werke ist "Faustrecht der Freiheit". Die Handlung: Der homosexuelle Franz Bieberkopf gewinnt im Lotto, taucht ein in die Welt der Münchner Oberschicht, lässt sich von dieser jedoch ausnutzen bis er nicht mehr weiter weiß. Am Ende des Films nimmt sich Franz Bieberkopf das Leben - in der U-Bahn-Station Marienplatz. Zwei Jugendliche stehlen ihm das letzte Geld aus der Tasche.
"Das Boot" "Das Boot" spielt in einem U-Boot unter Wasser - doch das Werk von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981 ist ein Film, der stets mit München in Verbindung gebracht wird. Gedreht wurde nämlich in den Bavaria-Filmstudios am Geiselgasteig - und das U-Boot steht dort noch immer und kann von Besuchern besichtigt werden. Der Spektakel-Film feierte große Erfolge im Ausland und ebnete Petersen den Weg für seine internationale Karriere.
"Sophie Scholl - Die letzten Tage" 2005 lief Marc Rothemunds Film "Sophie Scholl" in den Kinos an, der die letzten Tage der Münchner Widerstandskämpferin schildert. Gedreht wurde an den Originalschauplätzen in München, natürlich vor allem im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität. Julia Jentsch brilliert als Sophie Scholl und macht das Anschauen zu einem bewegenden Erlebnis. Der Film erhielt bei der Berlinale zwei Silberne Bären - und wurde 2006 sogar für einen Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert.
"Das Andechser Gefühl" Der Dorfschullehrer sitzt viel zu oft in Andechs, trinkt Bier und fängt an zu träumen: von einer Schauspielerin, die gemeinsam mit ihm dem Alltag entflieht. Eines Tages steht die Schauspielerin dann tatsächlich vor ihm. "Das Andechser Gefühl" aus dem Jahr 1974 ist der erste Kinofilm von Herbert Achternbusch. Wie in fast allen Werken des Regisseurs ist die Handlung bei "Das Andechser Gefühl" grotesk und der Film endet tragisch. So avantgardistisch wie der mittlerweile 74-jährige Achternbusch dreht kein anderer Münchner Regisseur!
"Munich" Am Morgen des 5. September 1972 steigen acht Terroristen der palästinensischen Terror-Organisation "Schwarzer September" über den Zaun in das olympische Dorf in München ein. Sie nehmen elf israelische Sportler als Geiseln. Der Befreiungsversuch der deutschen Behörden scheitert. Am Ende sind die elf Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf Terroristen tot. Im Jahr 2005 hat Hollywood-Regisseur Steven Spielberg mit "Munich" einen Film über das Geiseldrama von München gedreht. Es geht dabei vor allem um die Mossad-Einheit, die nach dem Attentat beteiligte Terroristen ausfindig machen sollte. Dabei werden immer wieder Fakten mit Fiktion vermischt, doch der Film ist sehr eindringlich.