Musica Viva:Am Rande der Aufführbarkeit

Von der Lyrik Celans und Benjamins inspiriert ist die Musik des Komponisten Peter Ruzicka. (Foto: Wilfried Beege)

Peter Ruzicka dirigiert die BR-Symphoniker mit seinen eigenen Werken.

Von Klaus Kalchschmid

Nach einem großartigen Abend mit den beiden letzten Streichquartetten in der Akademie der Schönen Künste dirigiert Peter Ruzicka, der im Juli seinen 70. Geburtstag feierte, nun das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit eigenen Werken. Sie kreisen um Paul Celan und Walter Benjamin. Denen hat Ruzicka nicht nur abendfüllende Musiktheaterwerke gewidmet, sondern sie sind Bezugspunkte seines gesamten Denkens und Schaffens. "Fünf Bruchstücke" entstand zwischen 1984 und 1987 und war im Vorfeld der Celan-Oper der Versuch, einen großformatigen Orchesterklang zu entwickeln. "...Inseln, randlos..." für Violine, Kammerchor und Orchester (1995) nehmen Bezug auf die Lyrik Paul Celans. Dabei sitzen die 16 Sängerinnen und Sänger im Orchester zwischen Holzbläsern und Streichern.

Mit "Flucht" als "Vorausklang" begann 2014 eine Reise ins Innere des Philosophen Walter Benjamin, die in diesem Jahr in die Oper "Benjamin" mündete. "Loop" für zwei Trompeten (Sergei Nakariakov, Giuliano Sommerhalder) und Orchester ist nach Ruzicka ein "Nachklang, in dem Texturen aus der Oper weiterschwingen". Die Uraufführung ist "auf Momente der Virtuosität focussiert, die am Rande der Aufführbarkeit eine ewig kreisende Bewegung um ein imaginäres Zentrum bilden."

© SZ EXTRA vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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