Perlach:Neues Wohnheim für Jugendliche

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Bei einer Info-Veranstaltung will die Stadt die Nachbarn informieren

Gleich am Anfang wird's persönlich: "In Ihrer Umgebung, in der Ottobrunner Straße 90-92, soll eine Einrichtung der Jugendhilfe für junge volljährige Menschen, mit und ohne Fluchthintergrund, entstehen. Das Stadtjugendamt der Landeshauptstadt München möchte Ihnen den konkreten Sachstand und die Planungen vorstellen und Ihre Fragen beantworten." So beginnt das Schreiben von Sozialreferentin Brigitte Meier und Markus Schön als Vertreter des Jugendamts, in dem sie die Nachbarn der künftigen Flüchtlingsunterkunft auf eine Informationsveranstaltung hinweisen. Sie soll am Montag, 18. Januar, von 19 Uhr an in der Mensa des Schulzentrums Nord, Quiddestraße 4, stattfinden.

Das geplante Wohnheim sei gedacht für junge Leute ab 18 Jahren, die während ihrer beruflichen oder schulischen Ausbildung eine Wohnmöglichkeit benötigen, heißt es dann weiter. Im Appartementhaus sollen von Februar 2016 an circa 180 Personen wohnen. Diese jungen Menschen waren zuvor in einer betreuten Einrichtung der Jugendhilfe und seien in die Münchner Stadtgesellschaft bereits gut integriert. Das weitere Ziel sei jetzt, dass sie es langfristig schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen und von öffentlichen Leistungen unabhängig werden. Die Betreuung dieser jungen Menschen soll laut Ankündigung von sozialpädagogischen Fachkräften geleistet werden.

"Auf Grund von Kriegen und Konflikten suchen weiterhin viele Menschen aus Krisengebieten Asyl in Deutschland", beschreiben Meier und Schön die derzeitige Ausgangslage. Dabei seien die Jugendämter verpflichtet, die in ihrem Bereich ankommenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Obhut zu nehmen. 2015 werden das in München voraussichtlich ungefähr 5400 Minderjährige sein. Wegen der Knappheit von Flächen und Wohnraum stellt die Unterbringung von unbegleiteten Minderjährigen und jungen Erwachsenen eine große Herausforderung dar. Die Stadt prüfe sehr sorgfältig, wo geeignete Objekte zur Verfügung stehen, und bemühe sich sehr um eine möglichst ausgewogene Verteilung im gesamten Stadtgebiet, wird in der Ankündigung versichert. Da es sich um eine Informationsveranstaltung handle, heißt es abschließend, können die Bürger keine Anträge stellen.

© SZ vom 13.01.2016 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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