Perlach:Nein zum Umbau

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Große Pläne: Der Bauernhof am Pfanzeltplatz soll umgebaut werden. (Foto: Florian Peljak)

17 Wohnungen, Gewerbe und eine Tiefgarage: Der Bezirksausschuss lehnt die Pläne für den früheren Bauernhof am Pfanzeltplatz ab

Von Hubert Grundner, Perlach

Die Pläne für einen Umbau des früheren Bauernhofs am Pfanzeltplatz 4 stoßen auf entschiedenen Widerstand der Lokalpolitiker. Was sich bereits im Unterausschuss Bau angedeutet hat, ist nun in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach eingetreten: Die BA-Mitglieder verweigerten ihre Zustimmung zu dem Plan, das Anwesen neu zu gestalten und außerdem eine Tiefgarage zu bauen.

Dabei hatte der von Eigentümer Maximilian Riepl-Bauer beauftragte Architekt Dirk Wesenfeld zuvor im Unterausschuss (UA) Bau eigens noch Überzeugungsarbeit leisten wollen. Offenbar mit nur begrenztem Erfolg. Wie der UA-Vorsitzende Wolfgang Thalmeir (CSU) erläuterte, habe man ganz erhebliche Bedenken im Hinblick auf die verkehrliche Erschließung des Projekts - auch was die Stellplätze im Hof betrifft, die für die angestrebte gewerbliche Nutzung erforderlich wären. Eine Erschließung könne nur über den in diesem Bereich verkehrsberuhigten Pfanzeltplatz erfolgen. Erschwerend komme hinzu, dass hier auch der Schulweg verlaufe.

Wie Thalmeir weiter erklärte, sei der Pfanzeltplatz an der fraglichen Stelle ohnehin bereits einem erheblichen Parkdruck ausgesetzt. Zusätzlicher Zu- und Abfahrtsverkehr sei nicht mehr akzeptabel. Gleiches gelte für zusätzlichen Parksuchverkehr, mit dem gerechnet wird, da im Innenhof des Anwesens eine Arztpraxis, ein Reisebüro und ein Hörgeräteakustiker unterkommen sollen, die jeweils nur über Kurzzeitparkplätze verfügen würden.

An dem Dilemma werde auch die geplante Tiefgarage (TG) nichts ändern, glauben die Lokalpolitiker. Denn die Zufahrt dazu führe direkt auf den Pfanzeltplatz, und die Kurzzeitparker würden nach wie vor den Hof des Anwesens frequentieren, da für sie in der Tiefgarage keine Plätze angeboten würden. Außerdem füge sich die Zufahrt baulich nicht in das Ortsbild ein. Der geplante Kiosk stieß bei den BA-Mitgliedern ebenfalls auf Bedenken. Andererseits sei die Schaffung von 17, teils behindertengerechten Wohneinheiten sowie die optische und bauliche Aufwertung des Gebäudes in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden sehr positiv zu beurteilen.

Ihrem Nein zu den aktuellen Plänen des Bauherren schicken die BA-Mitglieder wohl auch deshalb einige Empfehlungen hinterher. So regen sie an, auf die Gewerbeeinheiten komplett zu verzichten und dafür an der fraglichen Stelle, unter Verzicht auf die Tiefgarage, offene Stellplätze in einer Art Carportanlage für die zu schaffenden Wohnungen zu realisieren.

Zur Begründung heißt es, dass der Zu- und Abfahrtsverkehr für die Wohnungen deutlich geringer sei als der Verkehr, der durch die Gewerbebetriebe ausgelöst wird. Zugleich würde ein Verzicht auf die Kurzzeitparkplätze es erlauben, den Innenhof als freie, begrünte und mit Bäumen bepflanzte Fläche zu gestalten. Die Zufahrt zum Innenhof könnte mittels einer nur von den Anwohnern zu öffnenden automatischen Schranke geregelt werden.

Schließlich fordern die BA-Mitglieder noch, den Kiosk nicht zu realisieren. Der schaffe mehr Probleme als Vorteile. So sei zu befürchten, dass beispielsweise der Verkauf von Alkoholika an dieser Stelle Auslöser für eine nicht gewünschte und problematische Nutzung des Pfanzeltplatzes sein könne. Außerdem könnte der Kiosk dazu führen, dass der Verkehr noch mehr zunehme.

© SZ vom 16.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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